Am 29. November, am 1. und 4. Dezember im Théâtre National du Luxembourg
»Endspiel« von Samuel Beckett
»Es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende« – so heißt es gleich zu Beginn von Becketts düsterer Komödie. In einer schwindenden Welt sind sie übrig geblieben, Hamm und Clov. Sie können nicht fort, sie sind gefangen in gegenseitiger Abhängigkeit an einem trostlosen Ort.
Und so spielen sie das unendliche Endspiel, sie reden an gegen die Hoffnungslosigkeit, die überall lauert. Es sind verzweifelte Clowns, die mit großem Witz und voller Boshaftigkeit gegen das Nichts ankämpfen.
Hamm hat die globale Katastrophe überlebt und tyrannisiert fortan Clov, den anderen Überlebenden. Die Welt ist kahl und leer, die Zivilisation ist zerfallen, aber im apokalyptischen Chaos herrscht Komik.
Protagonist Hamm ist nicht nur lahm, sondern auch blind. Er ist von dem ihm dienenden Clov abhängig, den er dennoch auf Schritt und Tritt schikaniert. Sinnentleerte Rituale und Kränkungen sind es, mit denen sich Hamm die Zeit vertreibt. Doch auch Clov ist die gegenseitige Abhängigkeit klar, denn nur Hamm weiß, wie man an Essen gelangt. Wenn Hamm jedoch seine Drohung umsetzt, Clov die Nahrung zu entziehen, sterben beide.
»Endspiel« gilt als Meisterwerk des Theaters des Absurden und geht gleichzeitig weit darüber hinaus. Samuel Beckett zeigt den auf seine bloße Existenz zurückgeworfenen Menschen, seine unbezwingbare Einsamkeit und seine letzte kleine Hoffnung, dennoch am Ende den Kopf aus dem Sand stecken zu können. Dabei ist »Endspiel« ein giftiger, grotesker, komischer Text – wie das Leben.
Der legendäre Regisseur David Mouchtar-Samorai kehrt nach seiner Ibsen-Inszenierung »Eyolf Trauma« zurück ans TNL, wo er eine neue Vision von Becketts Klassiker mit zwei herausragenden Darstellern auf die Bühne bringt: André Jung und Ulrich Kuhlmann.
»Endspiel« von Samuel Beckett. Regie: David Mouchtar-Samorai. Bühne und Kostüme: Heinz Hauser. Regieassistenz: Sara Goerres, Daniel Volodarski.
Mit: André Jung, Ulrich Kuhlmann. Produktion: Théâtre National du Luxembourg.
Freitag, 29. November, Mittwoch, 4. Dezember und 8. Januar, Donnerstag, 9. und Freitag, 10. Januar, jeweils um 19.30 Uhr. Sonntag, 1. Dezember, 17 Uhr. Preis: 25 Euro. Théâtre National du Luxembourg, 194, Route de Longwy, Belair.