Kaleidoskop24. Juli 2025

Heavy-Metal-Legende Ozzy Osbourne gestorben

von dpa/ZLV

London – John Michael Ozzy Osbourne, Frontsänger der Heavy-Metal-Band Black Sabbath, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 76 Jahren, teilte seine Familie laut mehreren Medienberichten am Abend mit. Osbourne sei im Kreise seiner Familie »und umgeben von Liebe« gestorben, heißt es in der Erklärung. Erst vor zwei Wochen war der an Parkinson erkrankte englische Sänger bei einem Abschiedskonzert in seiner Heimatstadt Birmingham aufgetreten. Zusammen mit seinen Bandkollegen Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward trat er im Stadion des Fußballclubs Aston Villa auf. Das Konzert absolvierte Ozzy nur noch im Sitzen.

Osbourne war das vierte von sechs Kindern und wuchs in Aston, einem Bezirk von Birmingham auf. Er kämpfte mit Legasthenie, verließ bereits mit 15 Jahren die Schule und mußte Hilfsarbeiten verrichten. Wegen Einbruchs mußte er eine kurze Gefängnisstrafe absitzen. Dann kam Black Sabbath. 1968 gründete Osbourne mit seinen drei Nachbarn diese nach einem Horrorfilm benannte Band. Zunächst von Kritikern verschmäht und eher als Untergrundband bekannt, wurde Black Sabbath später weltberühmt – und Ozzy Osbourne, der »Prince Of Darkness«, zu einer Legende.

Black Sabbath gelten bis heute als Pioniere des Heavy Metal. Zu ihren bekanntesten Songs zählen »Paranoid«, »Iron Man« und das gegen den Vietnamkrieg der USA gerichtete Stück »War Pigs«. Die Band verkaufte während ihrer jahrzehntelangen Karriere mehr als 75 Millionen Alben. Doch Ozzy war nicht nur für seine mitreißenden Auftritte berühmt, sondern auch für sein unberechenbares Verhalten. Sein exzessiver Alkohol- und Drogenkonsum geriet in den 70er Jahren außer Kontrolle. Deshalb flog er 1979 sogar bei Black Sabbath raus.

Mit Hilfe seiner Managerin Sharon Arden, die er später heiratete, startete er dann eine Solokarriere. Mit Hits wie »Crazy Train«, »Mr. Crowley« oder »I Don’t Know« wurde gleich 1980 sein Debütalbum »Blizzard of Ozz« ein kommerzieller Erfolg. Insgesamt soll der berüchtigte Rockstar etwa 100 Millionen Platten verkauft haben.

Wie kaum ein anderer Sänger prägte Ozzy Osbourne die Welt des Hardrock und Heavy Metal – mit seiner Musik, aber auch mit Skandalen. So biß er 1982 bei einem seiner Konzerte einer Fledermaus auf der Bühne den Kopf ab. Er hatte es für ein Spielzeug gehalten. Schließlich warfen Fans während seiner »Diary Of A Madman«-Tour immer wieder mal Dinge auf die Bühne. Erst als er zugebissen hatte, merkte Osbourne, daß das Tier echt war. Sein wildes Auftreten, das Spiel mit der Provokation und mit Horrorelementen gefiel seinen Fans, verschreckte aber besonders in den USA konservative und religiöse Gruppen.

Einem jüngeren Publikum ist er vor allem als exzentrischer Familienvater aus der preisgekrönten Doku-Soap »The Osbournes« bekannt. 2002 konnte die Welt seine Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen ließen. Das half auch seiner musikalischen Karriere.

Auch mit Black Sabbath tat er sich mehrfach wieder zusammen. 2013 schnellte die Band mit der Comeback-Platte »13« wieder an die Spitze der Charts, bevor sie sich 2016 und 2017 mit ihrer »The End Tour« verabschiedete. Kurz darauf begann Ozzy Osbourne seine eigene Abschiedstour als Solokünstler, die er aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen mußte. Osbourne hatte seine Parkinsondiagnose 2020 öffentlich gemacht. Der Musiker hinterläßt seine Frau Sharon und fünf Kinder sowie mehrere Enkelkinder.