Luxemburg30. Mai 2024

Massive Erhöhungen bei den Gas- und Strompreisen drohen

von Ali Ruckert

Im jüngsten »Konjunktur Flash« des nationalen Instituts für Statistik und Wirtschaftsstudien Statec heißt es, seit 2020 sei der Strompreis in Luxemburg, im Vergleich zu den meisten EU-Ländern, relativ stabil geblieben. Das wird darauf zurückgeführt, dass die Mehrheit der Stromlieferanten langfristige Verträge auf den Energiemärkten abschließen, so dass Preiserhöhungen für Strom für die Jahre 2021 und 2022 begrenzt werden konnten.

Eine weitere Ursache dafür, dass die Verbraucher bisher nicht noch viel tiefer in die Tasche greifen mussten, ist die Preisobergrenze, auf die sich 2022 in der Tripartite geeinigt hatte und die anschließend von der Regierung umgesetzt wurde.

Eine solche Preisdeckelung war auch für den Gaspreis beschlossen worden, der sich seit Ende 2020 fast verdoppelt hatte, nachdem die EU unter dem Einfluss der USA beschlossen hatte, sich aus politischen Gründen vom russischen Erdgas abzukoppeln.

Wie beim Strom gilt der Preisdeckel auch für Gas – allerdings nur bis zum 31. Dezember dieses Jahres.

Da die Kom­munalwahlen und die Chamberwahlen vorbei sind, und auch die EU-Wahlen demnächst Geschichte sein werden, so dass die Regierung weniger Rücksichten auf die Befindlichkeiten des Wahlvolks nehmen muss, ist davon auszugehen, dass die Energiepreisdeckelung mit Beginn des Jahres 2025 definitiv wegfallen wird.

Das hat den Statec bewogen, die Inflationsprognose für 2025 erneut auf 3,1 Prozent anzuheben, da die Regierung bisher keine Maßnahmen angekündigt hat, welche dazu beitragen könnten, die mit dem Ende der Preisdeckelung zu erwartenden negativen Auswirkungen auf die Kaufkraft zumindest abzufedern.

Geschieht nichts, dürfte der Preis für Gas um 17 Pro­zent ansteigen, während Strom sogar um 60 Prozent teurer würde, was ein großes Loch ins Portemonnaie der Schaffenden und Rentner reißen würde.