Kaleidoskop12. Mai 2021

30-km/h-Tempolimit innerorts in Spanien

dpa

Zur Vermeidung tödlicher Unfälle innerorts gilt seit dem gestrigen Dienstag auf den meisten Straßen in Spanien eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Enge Straßen mit nur einem Fahrstreifen, wie es sie vor allem in Spaniens Altstädten oft gibt, dürfen sogar nur mit maximal 20 km/h befahren werden. Nur auf Stadtstraßen mit mehr als einem Fahrstreifen pro Richtung gilt noch Tempolimit 50 km/h. In Barcelona bestehe nun auf Dreiviertel aller Straßen ein Tempolimit von 30 km/h, schrieb die Zeitung »La Vanguardia« am Dienstag.

Wer zu schnell fährt, dem drohen Bußgelder zwischen 100 und 600 Euro und der Abzug von bis zu sechs der acht Punkte, über die Fahranfänger in Spanien verfügen. Sind die Punkte weg, ist es auch der Führerschein. Auch Touristen sollten sich in Acht nehmen, denn Bußgelder aus Spanien können auch in Luxemburg vollstreckt werden. Fraglich war jedoch noch, wie die neuen Regeln kontrolliert werden sollen. Bisher gibt es Radarfallen meist nur auf Fernstraßen.

Der Leiter des Straßenverkehrsamts DGT, Pere Navarro, begründete die neuen Tempolimits mit der hohen Zahl innerstädtischer Verkehrstoter. »Die Geschwindigkeit bis jetzt (50 km/h) war wirklich ein Unsinn«, sagte er. 2019, also im letzten normalen Jahr vor der Coronapandemie, seien 509 Menschen im städtischen Straßenverkehr Spaniens tödlich verunglückt. Mit den neuen Maximalgeschwindigkeiten sinke das Risiko, daß ein von einem Auto erfaßter Fußgänger sterbe, um 80 Prozent.