Kaleidoskop31. Mai 2025

Kanada: Ein Feuer, größer als Luxemburg

von dpa/ZLV

Prince Albert – Die Waldbrände in Kanada weiten sich aus. Angesichts des Ausmaßes der Brände nach der von Manitoba erklärte am Donnerstag (Ortszeit) auch die Regierung der Nachbarprovinz Saskatchewan den Notstand. Die Lage sei vermutlich schlimmer als je zuvor, sagte der Chef der Provinzregierung, Scott Moe, in der Stadt Prince Albert. Es sei dringend Regen nötig, aber der sei nicht in Sicht.

Nach Behördenangaben sind in der Provinz 16 Brände aktiv. Der größte davon, das »Shoe Fire«, habe sich auf einer Fläche von ungefähr 300.000 Hektar (3.000 Quadratkilometer) ausgebreitet, sagte der Feuerwehrchef der Ortschaft Candle Lake, Jim Arnold, laut dem Sender CBC. Zum Vergleich: Luxemburg umfaßt 2.586,4 Quadratkilometer.

Viele Feuerwehrleute und Löschflugzeuge seien im Einsatz. Rund 2.000 Menschen hätten allein in der Provinz Saskatchewan ihre Häuser verlassen müssen. Über die genaue Ursache der Brände machten die Behörden noch keine Angaben. Es werde aber vermutet, daß einige von ihnen durch heiße Bauteile von Geländefahrzeugen ausgelöst worden sein könnten.

Bereits am Mittwoch hatte die Nachbarprovinz Manitoba den Notstand erklärt. Dort sind 22 Brände aktiv. Rund 17.000 Menschen mußten vor den Flammen fliehen und ihre Siedlungen räumen. Es handle sich um die wohl größte Evakuierungsaktion in Manitobas Geschichte, sagte Regierungschef Wab Kinew. Die Notstandserklärung macht es möglich, Hilfe der Zentralregierung anzufordern. So soll unter anderem das Militär beim Kampf gegen die Feuer helfen.

Waldbrände gibt es in Kanada jedes Jahr. Allein in Manitoba und Saskatchewan, die beide an die USA grenzen, wurden im vergangenen Jahr rund 300 Brände gezählt. Angesichts der großen Trockenheit sei die Lage dieses Jahr jedoch besonders ernst, hieß es. Die Waldbrandsaison geht üblicherweise von Mai bis September.