Kaleidoskop03. September 2025

Weinlese in Deutschland beginnt deutlich früher als sonst

von dpa/ZLV

Weinolsheim – Die Weinlese in Deutschland hat begonnen – deutlich früher als üblich. Im Rheingau seien die Winzer rund drei Wochen früher dran als im langjährigen Mittel, in Rheinhessen ungefähr ein bis zwei Wochen, sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts (DWI), Ernst Büscher, bei der Lese von Spätburgunder für Blanc de Noir im rheinhessischen Weinolsheim.

Das DWI rechnet mit einer schnellen Lese von etwa zwei bis drei Wochen für die Hauptsorten, da viele Rebsorten gleichzeitig reif würden. Der Entwicklungsstatus vieler Trauben sei mit den Ausnahmejahrgängen 2003 und 2018 zu vergleichen, sagte Büscher. Der Gesundheitszustand der Trauben sei außergewöhnlich gut, und sie hätten trotz hoher Mostgewichte noch einen guten Fruchtsäuregehalt, der fruchtige und aromatische Weine erwarten lasse.

Unwetterschäden, unter anderem durch Hagel, seien in diesem Jahr weitgehend lokal begrenzt gewesen, wie zum Beispiel im Wonnegau. Weil es im August aber kaum noch geregnet habe, seien viele Trauben verhältnismäßig klein. Erste Pressungen wiesen aber darauf hin, daß die Menge niedriger ausfallen könnte als zunächst erwartet.

Die Weinerzeuger hofften nun auf warme Tage und kühle Nächte – dies fördere die weitere Ausprägung der Aromen. Damit die Lese in gesundem Zustand abgeschlossen werden könne, wünschten sie sich ein möglichst trockenes Septemberwetter ohne viel Regen.