Kaleidoskop23. Juli 2025

Italien erhält im Krieg geraubtes antikes Mosaik zurück

von dpa/ZLV

Pompeji – Mehr als acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist ein rund 2.000 Jahre altes Mosaik, das von einem Offizier der faschistischen deutschen Wehrmacht geraubt worden ist, wieder zurück in Italien. Die Platte ist künftig auf dem Gelände der untergegangenen antiken Stadt Pompeji in Kampanien am Golf von Neapel zu sehen, die im Jahr 79 unserer Zeitrechnung bei einem Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet wurde.

Die kunstvoll gearbeitete Platte zeigt einen Mann und eine Frau in römischen Gewändern in einem Schlafzimmer in einer intimen Pose. Nach Angaben des Museums stammt das Mosaik mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Region rund um den Vesuv und könnte einst den Boden eines Schlafzimmers geziert haben. Vermutet wird, daß es im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung oder kurz nach deren Beginn entstand.

Nach Angaben der Carabinieri für den Schutz des kulturellen Erbes gelangte das Mosaik wahrscheinlich während der deutschen Besatzung vom 8. September 1943 bis zum Tag der Befreiung Italiens am 25. April 1945 in den »unrechtmäßigen Besitz« des Wehrmachtsoffiziers. Der schenkte es später einem Deutschen. Dessen Erben wandten sich schließlich an den italienischen Staat, um das geraubte Mosaik zurückzugeben. Wie es hieß, wurden bislang keine Dokumente über Raub, Schenkung, Namen oder dergleichen gefunden. Über das italienische Generalkonsulat in Stuttgart wurde das Mosaik bereits im September 2023 nach Italien gebracht.