Kaleidoskop20. März 2021

Uhu brütet in der Eifel – Hunderte schauen zu

von dpa

Mit großer Ausdauer sitzt Uhu-Dame Lotte auf drei Eiern. Mit ihrem Körper schenkt sie dem neuen Eulenleben in ihrem Felsenhorst im Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) die nötige Wärme. Lotte ahnt nicht, daß ihr Hunderte Menschen über das Internet beim Brutgeschäft zuschauen. Den direkten Blick auf den Brutalltag ermöglicht eine Webcam der deutschen Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen.

Die Naturschützer freuen sich, daß das Nest wie im vergangenen Jahr schon wieder besetzt ist. »Etliche Uhus haben den Brutbeginn in diesem Jahr aufgrund der kühlen Temperaturen hinausgezögert«, sagt der Präsident der Gesellschaft, Stefan Brücher.

Etwa fünf Wochen lang sitzt das Uhu-Weibchen auf den Eiern. Im vergangenen Jahr zählte Brücher bei 164 Brutplätzen 240 junge Uhus. Anfang der 70er Jahren galt der Uhu in der deutschen Eifel bereits als ausgestorben. Weil er als unerwünschter Konkurrent für die Niederwildjagd, also auf Hasen, Marder oder Füchse, galt, wurden Abschußprämien gezahlt. Dann begannen Vogelschützer ab 1973 mit der Auswilderung von Uhu-Jungtieren aus der Volierenzucht.

Die meiste Zeit sitzt die zwölf Jahre alte Lotte mit geschlossenen Augen still auf ihren Eiern. Nahrung bekommt sie von Partner Leo, der Mäuse oder auch mal ein Kaninchen jagt. Manchmal dreht Lotte auch anmutig den Kopf, putzt sich Gefieder und Füße. Oder läßt kurz ihren charakteristischen Ruf erklingen: »U-uuuuh!«