Statec prognostiziert 4,4 Prozent Inflation für 2022
In ihrem Konjunktur-Flash von Februar 2022 kommt das nationale Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien (Statec) zur Schlußfolgerung, dass die anhaltenden Störungen in den internationalen Handelsketten, bedingt durch das Auftreten der Omicron-Variante, und die Explosion der Energiepreise bewirken, dass kein baldiges Nachlassen des Inflationsdrucks vorauszusehen ist.
Das Statec stellt fest, dass der allmähliche Anstieg des Rohölpreises auf zwischenzeitlich mehr als 90 Dollar, und die Explosion des Gaspreises die Inflation stark anheizen. Im Lebensmittelbereich erhöhten sich die weltweiten Rohstoffpreise um 30 Prozent, und die Preise von Industrieprodukten stiegen seit letztem Herbst auf Rekordniveau.
Angesichts dieser Entwicklung revidierten die Statistiker ihre bisherigen Prognosen für Luxemburg deutlich nach oben. Sie prognostizieren für das Jahr 2022 eine Inflationsrate von 4.4 Prozent; zuvor hatten sie mit 2,5 Prozent gerechnet.
Zudem wird erwartet, dass auch die Kerninflation, für deren Berechnung die Energiepreise nicht berücksichtigt werden, auf 2,9 Prozent anwachsen wird.
Die Kaufkraft der Schaffenden und Rentner wird umso stärker unter dieser Entwicklung leiden, als die Regierung nichts von einer Deckelung der Energiepreise oder generell von einer Preiskontrolle wissen will, sondern lediglich über Kompensationen für die ganz Armen nachdenkt, während Kapitalvertreter schon wieder eine Entfernung der Energieprodukte aus dem Index-Warenkorb fordern, um eine Anpassung der Löhne an die Preisentwicklung hinauszuzögern.
Für 2023 geht das nationale Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien übrigens von einer Inflation von lediglich 1,4 Prozent aus. Doch zum Zeitpunkt der jüngsten Statec-Prognosen für 2022 und 2023 war nicht abzusehen, dass man so schnell an den Rand eines Krieges in Europa rücken würde.