Mit KI, Solar und Wind in den Blackout
Auf der Seite 58 wird sowohl in der von der Regierung aufgelegten »Strategie Luxemburgs auf dem Gebiet der Daten« und in der »Strategie Luxemburgs auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz« in denselben Worten und in derselben Aufmachung von der »Verbesserung der energetischen Transition Luxemburgs durch die Integration der Daten fast in Echtzeit« geträumt. Das ist zunächst sonderbar, exakt dasselbe in zwei Strategien vorzufinden, wobei das nicht das einzige wortwörtlich in beiden auftauchende Gebiet ist.
Aus der einleitenden Beschreibung wird sofort deutlich, daß da niemand schreibt, der von Fachkenntnis in Sachen Stromnetz auch nur ansatzweise getrübt ist. Da heißt es nämlich, während Luxemburg in der energetischen Transition vorankomme und zu einem dezentralisierten und dekarbonisierten Energiesystem übergehe, werde dessen Betrieb komplexer da neue Dynamiken auftauchten mit einer wachsenden Zahl von Produzenten-Konsumenten, erneuerbaren Quellen, elektrisch Aktiven und energetischen Vektoren. Da gehe es um Herausforderungen wie der Begrenzung des Netzes, der Ausdehnung der Datenmenge, der volatilen Preise, des schwankenden Verbrauchs (als ob besonders das was Neues wäre), der Verstopfungen und der zahlreichen energetischen Vektoren in der nächsten Phase der energetischen Transition, indem ein Paradigmenwechsel im Betrieb des energetischen Systems des Landes angewendet werde: Betrieb in Fast-Echtzeit des künftigen energetischen Systems.
Bekanntlich reduziert sich da das energetische System auf das Stromnetz, das hauptsächlich ein Wurmfortsatz des immer wackeliger werdenden deutschen Netzes ist und in dem rotierende Massen als Momentanreserve und Blindleistung total fehlen bis auf das Pumpspeicherwerk Vianden und die kleinen Wasserkraftwerke.
Das sind aber viel zu wenige stabilisierende Schwungmassen, die wir früher nicht brauchten, bevor wir in Wind- und Sonnenkraft einstiegen, denen das fehlt, weil es davon jede Menge im deutschen Netz gab. So lange es von den Windturbinen und den Photovoltaik-Panelen nicht zu viel gibt, läßt sich die Einspeisung dieses nicht lenkbaren Flatterstroms über Gleichrichter, die exakt zu den Werten einspeisen, die sie im Netz vorfinden, noch bewältigen, ab einer gewissen Menge, die in Deutschland überschritten ist, gibt es Probleme.
Daß es in Deutschland im Gegensatz zu Spanien und Portugal noch nicht zu einem Blackout gekommen ist (und daher auch nicht in Luxemburg), liegt einzig daran, daß das BRD-Netz mit 9 Ländern verbunden ist über Hochspannungsleitungen, die bis zu 46 GWh transportieren können, Spanien aber nur mit 3 (Portugal, Marokko und Frankreich) und Portugal nur mit Spanien. Wir werden es erleben, wie lange das noch gut geht. Jedenfalls warnt der Verband der Elektrotechnik in der BRD vor einem weiteren Zubau von Stromerzeugern, die über Wechselrichter unkontrolliert einspeisen.
Muß Energieminister Lex Delles nicht wissen, aber irgendwer im Ministerium oder bei Creos sollte in der Lage sein, ihm das zu erklären. Womöglich unterbleibt das, weil es der grünen Ideologie (= falsches Bewußtsein!) der erneuerbaren Energieförderung, der Energietransition und der Dekarbonisierung in die Quere kommt.
Wobei bisher die großen Schwungmassen der konventionellen Kraftwerke durchaus in totaler Echtzeit Spannungsschwankungen ausbremsten, aber auch das interessierte Laien nicht, für die der Strom aus der Steckdose kam. Er kommt halt dann irgendwann nicht mehr, wenn ein konventionelles böses CO2-erzeugendes Kraftwerk nach dem anderen abgeschaltet wird.
Da helfen dann auch die drei Ziele der textgleichen Doppelstrategie nicht weiter. Das erste ist das Erfassen der energetischen Daten in Fast-Echtzeit, die kartographiert erfaßt und harmonisiert werden sollen unter Einhaltung von Cyber-Sicherheit.
Das zweite ist die Ausbeutung der Daten durch fortgeschrittene Informatik und Künstliche Intelligenz (KI), womit alles überwacht und Pannen vorgebeugt werden soll. Bloß funktioniert das nicht mit Computern, wenn es keine rotierenden Massen mehr gibt und physikalische Gesetze gelten auch für die, die sie nicht kennen oder bewußt ignorieren.
Das dritte Ziel ist das Entwickeln der bidirektionellen Kommunikation in Fast-Echtzeit, um Daten zu erhalten und das energetische System optimal zu überwachen und zu kontrollieren in Fast-Echtzeit. Wir dürfen uns wundern, wieso das nicht schon übers zweite Ziel läuft, aber gut.
Sinn macht das alles nur, wenn die Kontrolle darin besteht, über Gleichrichter Einspeisende (also Windturbinen und Photovoltaik) je nach Abnahme im Netz abzuschalten und zuzuschalten, aber auch wenn in einer letzten Meile zu viel Abnahme ist, Abnehmer vom Netz zu trennen, die gerade viel verbrauchen.
Für Verbraucher, und zwar für Haushalte wie Betriebe, heißt das, daß es keine verläßliche Verfügbarkeit von Strom übers Netz gibt. Industrie läßt sich unter solchen Bedingungen nicht mehr machen, es sei denn, die machen sich netzunabhängig.
Für Leute, die in Windturbinen und Photovoltaik-Panele investiert haben, weil sie glaubten, was ihnen erzählt wurde von Staat und Klimaschutzverbänden, werden merken, daß sie immer dann nicht einspeisen dürfen, wenn ihre Anlage am meisten liefern könnte, aber leider dieser Strom im Netz nicht abgenommen wird. Damit wird ihre Investition unrentabel.
So wird das werden, so lange es nicht die große Wasserstoffinfrastruktur gibt, die mangels Profitabilität privat nie kommen wird!