Kaleidoskop18. April 2025

Zermatt durch Schnee von der Außenwelt abgeschnitten

von dpa/ZLV

Sitten – Starke Schneefälle haben das Schweizer Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten. Sowohl die Zug- als auch die Straßenverbindungen seien betroffen, sagte am Donnerstag eine Vertreterin des Tourismusbüros. Auch Strom und Mobilfunk seien ausgefallen. In der südwestlichen Schweiz waren vor allem der Kanton Wallis und Teile des Kantons Bern von starken Schnee- und Regenfällen betroffen.

Die auf etwa 1.400 Metern gelegene Meßstation Montana im Wallis verzeichnete gestern 58 Zentimeter Neuschnee. Das sei der höchste Aprilwert, der dort seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor fast 100 Jahren gemessen wurde, teilte die Wetterbehörde MeteoSwiss mit. In noch höher gelegenen Lagen, wie beispielsweise auf dem Gebirgspaß Großer St. Bernhard, fielen 100 Zentimeter Schnee.

Die Regierung des Kantons Wallis rief angesichts des Unwetters eine »besondere Lage« aus, um die Koordination der Einsätze zu erleichtern. Viele Straßen und Zugstrecken mußten vorübergehend gesperrt werden.

Der Bevölkerung wurde empfohlen, zu Hause zu bleiben. Die Kantonshauptstadt Sitten wurde aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Schulen blieben geschlossen. Schnee- und Regenfälle behinderten auch in Teilen des Kantons Bern den Zugverkehr, meldete gestern die Agentur Keystone-SDA.

In den betroffenen Bergregionen galt am Donnerstag große Lawinengefahr – die zweithöchste Warnstufe. Laut MeteoSwiss herrschte an Seen wie dem Lago Maggiore »mäßige« Hochwassergefahr. Am Mittag nahmen die Niederschläge im Wallis wieder stark ab.

Der Klimawandel führe im langfristigen Trend zu häufigeren und auch zu intensiveren Starkniederschlägen, sagte MeteoSwiss-Experte Stephan Bader. Das gelte nachweislich auch für die Schweiz. Wärmere Luft könne mehr Wasser aufnehmen und auch wieder abgeben.