Ausland28. Juni 2025

Kostenloses Abendessen für Selenski

Beim Gipfel der NATO setzt Deutschland auf »Stärke« gegen Rußland, Trump offenbar weniger

von Arnold Schölzel, Berlin

Am Dienstag und Mittwoch haben sich in Den Haag rund 40 Staats- und Regierungschefs im Rahmen des NATO-Gipfels versammelt, darunter der ukrainische Präsident Selenski. Vorab bekräftigte NATO-Generalsekretär Mark Rutte am Montag auf einer Pressekonferenz in Brüssel: »Wir müssen weiterhin sicherstellen, daß die Ukraine über alles verfügt, was sie heute zur Verteidigung und in Zukunft zur Abschreckung braucht. Unsere Unterstützung für die Ukraine ist unerschütterlich und wird auch weiterhin bestehen bleiben.«

In diesem Jahr werde die Hilfe einen Umfang von 35 Milliarden Euro haben – bezahlt von den Steuerzahlern der europäischen NATO-Staaten und Kanada, das heißt, die USA zahlen nicht mehr. Rutte tat so, als verlaufe alles wie gewohnt, und kündigte Selenski als Teilnehmer des Treffens an, erwähnte aber nicht, daß der Komiker im Staatsamt nur beim Abendessen im königlichen Palast Huis ten Bosch in der Runde der Chefs anwesend sein sollte. In den vergangenen Jahren war er stets Ehrengast der NATO-Gipfel, in Den Haag waren Randveranstaltungen mit ihm vorgesehen.

Kleiner Trost: Am Mittwoch gab es ein Treffen von USA-Präsident Donald Trump mit Selenski. Selenski, hieß es aus Kiew, wollte über »Sanktionen gegen Rußland« sprechen. Genau die will Trump nicht, wie am Dienstag Bundeskanzler Friedrich Merz in einer Regierungserklärung zu NATO- und EU-Gipfel bejammerte.


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