Kaleidoskop22. August 2023

Waldbrände in Kanada wüten weiter

von dpa/ZLV

Im Westen Kanadas haben Wind, Trockenheit und Hitze auch am Sonntag (Ortszeit) die Waldbrände Medienberichten zufolge weiter angefacht. Im besonders schwer betroffenen Ort West Kelowna am See Okanagan im Süden der Provinz British Columbia sehe die Lage jedoch »endlich besser aus«, sagte der dortige Feuerwehrchef Jason Brolund laut dem Sender CBC auf einer Pressekonferenz. Demnach wurden in der Gemeinde innerhalb von 24 Stunden keine weiteren Häuser mehr zerstört. Kanadas Premier Justin Trudeau kündigte an, Soldaten und Ausrüstung in die Provinz zu entsenden.

Das Militär werde bei Evakuierungen sowie anderen logistischen Aufgaben helfen, schrieb Trudeau am Sonntag auf der Plattform X, dem früheren Twitter. Die Provinzregierung von British Columbia hatte demnach um eine solche Unterstützung seitens des Staates gebeten.

Ein größeres Feuer, das unter anderem West Kelowna bedroht, erstreckte sich nach Schätzungen der Behörden am Sonntag über eine Fläche von 11.000 Hektar. Ungefähr 150 Kilometer weiter nördlich hatten sich am Samstag zwei Brände zu einem Feuer der Größe von 41.000 Hektar vereint. Betroffen sei die Region um den See Shuswap, teilten die Behörden mit.

Zehntausende Menschen haben in den betroffenen Gebieten bereits ihre Häuser verlassen müssen. Die Feuer sorgten in der ganzen Provinz laut CBC für eine schlechte Luftqualität. Kanada kämpft bereits seit Monaten gegen Waldbrände in mehreren Teilen des Landes. In diesem Jahr handelt es sich allerdings um die schlimmste bekannte Waldbrandsaison in der Geschichte Kanadas. Am Freitag hatte der Premier von British Columbia den Notstand ausgerufen.

Das ganze Ausmaß der Schäden sei wegen der anhaltenden Brände noch gar nicht abzuschätzen, so CBC. Die Gegend ist bei Touristen beliebt. Experten sehen die extremen Feuer auch als Folge der Klimakrise, die unter anderem zu ausgetrockneten Böden geführt habe.