Luxemburg01. August 2025

2024 beliefen sich die Ausgaben für Sachleistungen auf 928 Millionen Euro

Die Gesamtreserve der Pflegeversicherung beträgt 561,8 Millionen Euro

von Ali Ruckert

Aus der Bilanz des Jahres 2024 der Pflegeversicherung, welche der Verwaltungsrat der Krankenkasse billigte, geht hervor, dass ein weiteres Jahr mit einem Überschuss abgeschlossen wurde.

Die ordentlichen Einnahmen im Jahr 2024 beliefen sich auf 1.059,9 Millionen Euro, 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die ordentlichen Ausgaben stiegen um 8,3 Prozent auf 979,2 Millionen Euro, so dass ein Überschuss von 80,7 Millionen Euro zu verbuchen ist.

Aufgrund des positiven Bilanzabschlusses stieg die Gesamtreserve zum 31. Dezember 2024 auf 561,8 Millionen Euro an. Da die vom Gesetz vorgeschriebene Mindestreserve 10 Prozent der laufenden Ausgaben betragen muss, wurde diese für das Jahr auf 97,9 Millionen Euro aufgestockt.

Der kumulierte Überschuss stieg auf 463,8 Millionen Euro, was eine Gesamtreserve von 561,8 Millionen Euro ergibt.

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 15.583 Männer und Frauen in den Genuss von Sach- oder Geldleistungen der Pflegeversicherung.

Für Geldleistungen gab die Pflegeversicherung im Jahr 2024 insgesamt 4,35 Millionen Euro aus, 3,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bei den Sachleistungen betrugen die Gesamtausgaben hingegen 928 Millionen Euro, wovon 908,9 Millionen für Leistungen in Luxemburg ausgegeben wurde.

Leistungen in Höhe von 502,8 Millionen Euro flossen in die stationäre Pflege in den Pflegeeinrichtungen, darunter auch die integrierten Seniorenzentren und Pflegeheime, weitere 406,1 Millionen Euro in die häusliche Pflege.

Finanziert wurde die Pflegeversicherung in erster Linie von den Lohnabhängigen und Rentnern selbst, die 1,4 Prozent ihres besteuerbaren Bruttolohnes, beziehungsweise ihrer Rente für die Pflegeversicherung entrichten müssen.

An Beiträgen der Lohnabhängigen und Rentner nahm die Pflegeversicherung im vergangenen Jahr insgesamt 651,1 Millionen Euro ein, davon 57,1 Millionen Euro aus Vermögenseinkünften.

Hinzu kamen 396,5 Millionen Euro aus dem Staatshaushalt, da der Staat für 40 Prozent der Gesamtausgaben der Pflegeversicherung aufkommt, sowie die lächerliche Summe von 1,7 Millionen Euro (7 Prozent weniger als 2023), aus der sogenannten »Stromsteuer«, eine Gebühr welche Betriebe bezahlen müssen, die mehr als 25.000 Kilowattstunden Strom im Jahr verbrauchen.

Die aktiven und pensionierten Lohnabhängigen tragen somit eindeutig die finanzielle Hauptlast der Pflegeversicherung, während das Kapital, anders als zum Beispiel bei der Kranken- und Rentenversicherung, nur einen symbolischen Beitrag leistet, obwohl die Ausgaben der Pflegeversicherung zum großen Teil Folgekosten der Ausbeutung und der damit einhergehenden schlechten Arbeitsbedingungen in den Betrieben sind.

Das ist der Grund, weshalb die KPL eine paritätische Beteiligung des Kapitals an der Finanzierung der Pflegeversicherung fordert.