Ausland02. Juni 2021

Griechische Bauarbeiter protestieren

Eingang zum Arbeitsministerium symbolisch zubetoniert. Reizgas und Angriff durch Polizei

von 902gr/ZLV

»Staub, Steine, Schlamm, den ganzen Tag auf der Baustelle – Keine Sonntagsarbeit!« Unter diesem Motto versammelten sich am Montagabend Bauarbeiter aus Athen vor dem Arbeitsministerium, um ihrem Protest gegen die geplante Änderung des Arbeitsgesetzes nachdrücklich Ausdruck zu verleihen.

Die geplanten Regelungen sollen den in Jahrzehnten erkämpften Achtstundentag zu Fall bringen und unter anderem die Arbeit von Fertigbetonunternehmen an Sonntagen genehmigen und so den Weg zur Arbeit auf dem Bau an 7 Tagen in der Woche ermöglichen.

Der Vorsitzende der Bauarbeitergewerkschaft, Jannis Tasioulas, erklärte, daß die Bauarbeiter eine derartige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und gleichzeitig geplante Einschränkungen des Streikrechts nicht akzeptieren werden. »Wir werden zusammen mit anderen Branchen kämpfen, damit dieser Gesetzesentwurf nicht einmal ins Parlament kommt«, sagte er.

»Da sie es mit Worten nicht verstehen, werden wir es ihnen mit Taten zeigen«, sagten die Bauarbeiter und organisierten vor Ort für den Minister ein Bildungsseminar über die Betonherstellung: Eine Mischmaschine wurde angeworfen und der Beton floß vor die Tür des Ministeriums.

Die Antwort folgte mit Reizgas und einem massiven Angriff der Polizei auf die Arbeiter.