USA wollen Mindestalter für Kriegspflicht in Ukraine auf 18 Jahre senken
Wie am Donnerstag bekannt wurde, dringt die Administration von Noch-USA-Präsident Joe Biden jetzt auch noch darauf, die Ukraine müsse die Altersuntergrenze für die Pflicht zum Kriegsdienst von aktuell 25 auf 18 Jahre senken. Bereits die Senkung der Altersuntergrenze von 27 auf 25 Jahre, die das ukrainische Parlament im April beschlossen hatte, hatte damals beträchtliche Unruhe ausgelöst. Sie habe, heißt es, die Mobilisierung von rund 50.000 neuen Soldaten ermöglicht. Dies genüge allerdings auch nicht annähernd; die Ukraine brauche mindestens 160.000 neue Soldaten, und auch dies reiche nach Einschätzung Washingtons nicht aus.
Die USA-Regierung verlangt deshalb von Kiew, wie ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter berichtet hat, in Zukunft junge Männer schon ab dem Alter von 18 Jahren zum Kriegsdienst zu verpflichten. Man sei jederzeit dazu »bereit«, die Ausbildungskapazitäten für junge Rekruten aufzustocken, wird der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA zitiert. Darüber hinaus ist die Biden-Administration laut Auskunft des erwähnten Washingtoner Regierungsmitarbeiters fest überzeugt, Kiew könne die Zahl der aktiven Soldaten erhöhen, wenn es nur »aggressiver« mit Soldaten umgehe, die desertieren.
Die westliche Kriegshilfe, die stets damit begründet wird, man wolle ja nur »den Ukrainern« zur Seite stehen, unterstützt zwar ganz unverändert die Politik der ukrainischen Regierung, nicht mehr aber die meßbaren Wunschvorstellungen der ukrainischen Bevölkerung. Laut einer Gallup-Umfrage, die von August bis Oktober durchgeführt wurde, sprechen sich bloß noch 38 Prozent der Bevölkerung dafür aus, den Krieg »bis zum Sieg« fortzusetzen. 52 Prozent – und damit erstmals eine Mehrheit – plädiert für Verhandlungen, um den Krieg so bald wie möglich zu beenden.
Es kommt hinzu, daß die Rekrutierung von Männern im Alter von weniger als 25 Jahren noch fatalere Folgen für die demographische Entwicklung der Ukraine hätte, als sie schon jetzt von Experten vorausgesagt werden. Bereits im Juli 2023 (!) war das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleich (WIIW) in einer Analyse der demographischen Kriegsfolgen zu dem Schluß gekommen, der Ukraine stehe »ein irreversibler demographischer Schock« bevor, weil für den Wiederaufbau wie auch für die gesellschaftliche Entwicklung sehr zentrale Segmente der Bevölkerung – junge Menschen – durch Flucht oder Tod an der Front stark dezimiert worden seien. Eine weitere Senkung des Mindestalters für den Kriegsdienst droht nun jegliche Hoffnung auf eine gedeihliche Zukunft der Ukraine nach dem Krieg demographisch zunichte zu machen.