»Projet Smartwielen« des »Zentrum fir politesch Bildung« (ZpB) für die Chamberwahlen
Das System der digitalen Wahlentscheidungshilfe erläutert
Am Dienstag fand die Pressekonferenz des »Zentrum fir politesch Bildung« (ZpB) in ihrem Gebäude am Boulevard de la Pétrusse nahe der »Pont Adolphe« statt. Reichlich Korrespondenten waren, gelinde gesagt, nicht vertreten, denn die Organisatoren warteten bis 10.20 Uhr, bevor es losging. Marc Schoentgen, Direktor des ZpB, hielt die Ansprache und begann gleich über das »Projet Smartwielen« zu sprechen.
Es geht hierbei um eine »Voting Advice Application« (Wahlentscheidungshilfe), also eine Internetseite, welche auf einem Fragebogen basiert, die es den Benutzerinnen und Benutzern ermöglicht, ihre Meinungen über politische Meinungen mit denen von den Kandidatinnen und Kandidaten und politischen Parteien zu vergleichen. Ein ähnliches Vorgehen wie in Deutschland mit dem »Wahlomat«, nur daß hier die Kandidaten der jeweiligen Parteien im Vordergrund stehen, während es in Deutschland um die Parteien selber geht.
Erläutert wurde außerdem, daß schon bei den Chamberwahlen 2018 und bei den Europawahlen 2019 das »Smartwielen« angewendet wurde. Dabei kam heraus, daß 200.000 Benutzer und 320.000 »Matchings« (Übereinstimmungen) auf die jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten festgestellt wurden. Eine enorme Zahl, in Anbetracht der Bevölkerungszahl des Landes.
Der Fragebogen beinhaltet eine große Bandbreite an aktuellen politischen Themen, auf welche die Kandidatinnen und Kandidaten, die Parteien und natürlich auch die Benutzer antworten können. Das Ziel von »Smartwielen«, so die Organisatoren, sei es, dass die Benutzerinnen und Benutzer sich mit den Parteiprogrammen der jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten, in Anbetracht der kommenden Parlamentswahlen im Oktober dieses Jahres, auseinanderzusetzen, sich selber ein Urteil zu bilden und sich generell mehr um Politik an sich zu beschäftigen, Informationen zu sammeln, das Interesse an der Politik und am Wahlsystem zu wecken.
Was den Datenschutz (RGPD) angeht, so können alle Kandidatinnen und Kandidaten ihre jeweiligen Antworten selbstverständlich löschen lassen. Vier Sprachen gibt es auf der Internetseite: Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Englisch.