Marcs Füchse für über 42 Millionen Pfund versteigert
Wenige Wochen nach der Rückgabe des von den Nazis geraubten expressionistischen Meisterwerks »Die Füchse« ist das Gemälde von Franz Marc in London zu einem Rekordpreis versteigert worden. Das Ölgemälde kam am Dienstag in der Abendauktion des Londoner Auktionshauses Christie's unter den Hammer. Der Käufer bot 42,66 Millionen Britische Pfund (umgerechnet rund 51,12 Millionen Euro) – laut Christie's ein Auktionsrekord für den Künstler.
Nach einem jahrelangen Raubkunststreit hatte die Stadt Düsseldorf das avantgardistische Schlüsselwerk, das zwei ineinander verschlungene Füchse zeigt, erst im Januar an die Erben des von den Hitlerfaschisten verfolgten und nach mehrwöchiger KZ-Haft im Frühjahr 1939 über Brüssel nach Chile emigrierten jüdischen Bankiers Kurt Grawi zurückgegeben. Zuvor hatte das 1913 entstandene kubistische Gemälde im städtischen Museum Kunstpalast gehangen.
Werke des mit 36 Jahren 1916 im Ersten Weltkrieg getöteten Franz Marc kommen nach Angaben von Christie's selten in Auktionen. Marcs Werk sei relativ klein, viele seiner wichtigsten Werke befänden sich in den großen Museen der Welt und »nur wenige in privater Hand«.
Nach der Zustimmung des Rats der Stadt Düsseldorf im vergangenen Jahr folgte ein juristisches Tauziehen, bis das Gemälde letztlich im Januar übergeben wurde. Die im Fall Grawi anspruchsberechtigte Erbin ist auch schon über 90. Das Marc-Gemälde war 1962 als Schenkung des westdeutschen Handelskapitalisten Helmut Horten nach Düsseldorf gekommen.