Kirstie Alley gestorben
Los Angeles – die US-amerikanische Schauspielerin Kirstie Alley ist tot. Nach Angaben ihrer Kinder William »True« und Lillie Parker starb sie im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer erst kürzlich entdeckten Krebserkrankung.
In der Film-Komödie »Kuck mal, wer da spricht!« aus dem Jahr 1989 spielte Kirstie Alley die schwangere Mollie, die während einer Taxifahrt ihre Wehen bekommt. Der Fahrer James (John Travolta) hilft ihr nicht nur bei der Geburt, sondern wird auch zum Babysitter. Am Ende werden Mollie und James ein Paar. Der Film war ein großer Erfolg und erhielt mit »Kuck mal, wer da spricht 2« (1990) und »Kuck mal, wer da jetzt spricht« (1993) zwei Fortsetzungen.
»Kirstie war eine der außergewöhnlichsten Beziehungen, die ich je hatte. Ich liebe dich, Kirstie. Ich weiß, daß wir uns wiedersehen werden«, schrieb Travolta (68) auf Instagram. Vor zehn Jahren hatte Kirstie Alley in einer Talkshow verraten, daß sie sich am Filmset in ihren Kollegen verliebt habe. »Er war die größte Liebe meines Lebens«, sagte sie dem Sender ABC. Weil sie damals noch mit »Baywatch«-Star Parker Stevenson verheiratet gewesen sei, habe sie ihre Gefühle für Travolta aber unterdrückt.
Als »entzückende Schauspielerin« beschrieb sie Regisseur John Carpenter, Kollegin Jamie Lee Curtis würdigte Alley als »großartige Komikerin« und wunderbare Mutter.
Sie habe schon als Kind gewußt, daß sie vor der Kamera stehen wolle, sagte die aus Wichita stammende Künstlerin einmal der »Los Angeles Times«: »Ich wollte schon immer ein Star sein. Ich komme aus einer gewöhnlichen Mittelklasse-Familie in Kansas. Mit fünf Jahren verkündete ich, ich wolle Schauspielerin werden. Sie haben gelacht.« Zunächst ging sie aber an die Universität, studierte Kunst und Literaturwissenschaft, brach jedoch nach zwei Jahren ab, um zunächst als Innendekorateurin zu arbeiten. »Aus einem Impuls heraus« sei sie schließlich 1981 nach Hollywood gefahren, um ihr Glück zu versuchen.
Der Erfolg kam nach einigen Jahren: Ihre Rolle in der beliebten Comedy-Serie »Cheers«, wo sie von 1987 bis 1993 an der Seite von Ted Danson die Geschäftsführerin einer gleichnamigen Bar in Boston spielte, brachte Kirstie Alley unter anderem einen Golden Globe und eine Emmy-Trophäe ein. Eine weitere erhielt sie 1994 für die Miniserie »David’s Mother« für ihre Rolle als alleinerziehende Mutter eines autistischen Kindes.
Sie habe in »Cheers« stets ihre Texte vergessen, erzählte Kirstie Alley dem Sender CBS. Deshalb habe sie immer einen Spickzettel in einer Zigarrenschachtel gehabt, die zu den Requisiten der Erfolgsserie zählte. Die zweifach geschiedene Schauspielerin hatte zudem weitere Fernsehauftritte in Serien wie »Fackeln im Sturm« und in Filmen wie »Star Trek II: Der Zorn des Khan« (1982) sowie »Liebe ohne Krankenschein« (2015).
In der Serie »Fat Actress« (2005) machte sich Kirstie Alley über den Schlankheitswahn Hollywoods lustig. Ihre TV-Reality-Show »Big Life« (2010) drehte sich ganz um ihren eigenen Kampf mit den Pfunden. Auch sonst ging sie mit sich selbst eher kritisch um: »Ich würde wirklich gerne einen Oscar gewinnen, nur um mich selbst zu überraschen. Ich glaube nicht, daß ich jemals eine Rolle gespielt habe, von der ich sagen würde: ‚Oh mein Gott, du bist eine tolle Schauspielerin!‘«, zitierte sie der »Hollywood Reporter«.