Die luxemburgische Armee auf teurem Reformkurs, während das Geld anderweitig vonnöten wäre
Die Kaserne auf dem »Härebierg« wird runderneuert
Das 21 Hektar große Ge-lände der luxemburgischen Armee in Diekirch wird in den kommenden Jahren modernisiert und vergrößert werden. Colonel Alain Schoeben, die Nummer drei der luxemburgischen Armee, direkt nach Großherzog Henri und Brigadegeneral Steve Thull, erklärte, daß die in den 50er Jahren errichteten Gebäude stellenweise stark veraltet seien und entsprächen nicht mehr den aktuellen Normen.
Mit dem Beginn der Er-neuerung des Areals wurde bereits 2009 angefangen, wobei unter anderem eine Logistikhalle entstanden ist, dazu wurden noch sieben Wohngebäude saniert.
Die Gesamtkosten werden sich auf 183 Millionen Euro belaufen. Im Jahr 2029 soll die Modernisierung des großräumigen Gebäudekomplexes voraussichtlich beendet sein.
Dann wird sich der neue Eingang auf der Fläche des jetzigen Parkplatzes befin-den. Das derzeitige Wach-haus wird ebenso ausgebessert. Zusätzlich werden vor allem neue Sporthallen und Sportplätze auch im Freien entstehen, wie eine große Sporthalle, die sich außerhalb des gesicherten Kasernengeländes befin-den wird. Diese soll auch für Außenstehende zu-gänglich sein. Neben einer Multisporthalle mit Kletterwand im Erdgeschoß sind dort unter anderem ein Trainingsraum für japanische Kampfsportarten und ein Fitnessraum geplant. Gleich daneben entsteht ein Sportplatz im Freien, welcher nur für Soldaten zugänglich sein wird.
Angrenzend wird das neue Refektorium, der große Speisesaal, entstehen, wo täglich über 1.000 Mahlzeiten zubereitet werden können mit einem Depot für die Lebensmittelversorgung. Darin werden sich ebenfalls Freizeitbe-reiche wie eine Bibliothek, ein Friseursalon sowie ein Aufenthaltsraum befinden.
Außerdem sind eine neue überdachte Halle für etwa 30 große Vehikel, eine Einstellhalle, ein Lagerraum ebenso wie eine Parkzone mit 50 Stellplätzen unter freiem Himmel für militärische Fahrzeuge vorgesehen.
Jenseits des Garnisons-komplexes wird der Parkplatz für die freiwilligen Soldaten um 70 Pkw-Stellplätze erweitert.
Hier werden höchstwahr-scheinlich mehr als 183 Millionen Euro eingesetzt, während die Situation auf dem luxemburgischen Wohnungsmarkt, wo 50.000 Wohnungen drin-gend gebraucht werden, noch immer daniederliegt. Im Bausektor wären diese Gelder dringender gebraucht als bei der Konstruktion von u.a. teuren zeitgeistoptimierten Sporteinrichtungen und bedeckten Parkplätzen, die sowieso schon vorhanden sind, für eine Armee von rund 500 Soldaten.