Ramses-Ausstellung in Paris – Hype um Sarkophag des Pharaos
2019 lockte die Tutanchamun-Schau in Paris rund 1,4 Millionen Menschen an – die Wanderausstellung »Ramses und das Gold der Pharaonen« könnte den Rekord brechen. Denn die französische Hauptstadt ist weltweit die einzige Station für den Sarkophag des mächtigen Herrschers des Alten Ägypten. Bereits vor der Eröffnung am Freitag waren mehr als 145.000 Tickets verkauft.
Während die noch bis zum 6. September dauernde Ausstellung in der Grande halle de la Villette bereits in den US-amerikanischen Städten San Francisco und Houston zu sehen war, wird der Sarkophag von Ramses II. nur in Paris gezeigt – als Dank und Anerkennung, wie der ägyptische Botschafter Ehab Ahmed Badawy anläßlich der Enthüllung des Sarkophags Anfang der Woche betonte. Denn 1976 war die mehr als 3.000 Jahre alte Mumie von französischen Wissenschaftlern gegen den zunehmenden Pilzbefall behandelt worden.
Damals wurde der Sarkophag des Königs der Könige, wie er auch genannt wird, wie ein Staatschef empfangen – mit rotem Teppich und viel Pomp. Es war das erste Mal, daß der Sarkophag Ägypten verließ. Seitdem soll er das Land am Nil nicht mehr verlassen haben.
In Paris werden mehr als 180 Objekte präsentiert, darunter königliche Masken, Statuen und Schmuck. Erstmals außerhalb Ägyptens zu sehen sind der Kopf einer Statue des Pharaos, der äußere Sarg von Sennedjem – einem Künstler, der die Grabstätten von Sethos I. und von Ramses II. ausschmücken durfte – und Tiermumien. Die Mumien von Katzen, Krokodilen und Mungos (Herpestes) wurden erst vor kurzem entdeckt. Die Ägypter verehrten Tiere als Darstellungen der Götter und mumifizierten sie.
Mit Videos und Rekonstruktionen von Grabkammern läßt die Ausstellung den Besucher in die Zeit des großen Pharaos eintauchen, dem viele Superlative zugeschrieben werden. Er wurde um das Jahr 1303 vor unserer Zeitrechnung geboren und starb in seinen Neunzigern im Jahr 1213 v.u.Z. Mit einer Amtszeit von 66 Jahren war er eines der am längsten amtierenden Staatsoberhäupter der Welt. Er hatte mehrere Ehefrauen, die ihm über hundert Kinder schenkten. Er ließ viele Paläste und Tempel erbauen wie den von Abu Simbel.
Sein Sarg thront in der Ausstellung unter einer Glasvitrine. Dahinter ist ein Video zu sehen, das sein Gesicht in Nachbildung als Dreißig- und Achtzigjährigen zeigt – und schließlich als Mumie. Nach Paris wird die Schau in Sydney zu sehen sein.