Öffentliches Rekrutengelöbnis auf dem Knuedler:
Einschwören auf Krieg
Unter dem Reiterstandbild Wilhelms II., der in den 1840er Jahren niederländischer König und luxemburgischer Großherzog war, haben am Samstag 48 Rekruten und Rekrutinnen ein öffentliches Gelöbnis abgelegt. Nach bestandener viermonatiger Grundausbildung schworen sie auf dem hauptstädtischen Knuedler feierlich, »die Verfassung, die Gesetze des Staates und die militärischen Vorschriften zu respektieren und der Krone und der Flagge bei der Erfüllung ihres Militärdienstes treu zu dienen«, so der Generalstab der Armee anschließend in einer Pressemitteilung.
Umrahmt wurde das Militärschauspiel, mit dem offensichtlich Verständnis für die immer zahlreicher werdenden Kriegseinsätze der Armee erzeugt werden soll, von einer feierlichen Wachablösung vor dem großherzoglichen Palast und dem Tschingderassabum der großherzoglichen Militärmusik. Wie es weiter hieß, war es das 200. Rekrutengelöbnis seit der Abschaffung der Wehrpflicht 1967 und der Umstellung auf eine Freiwilligenarmee. Seit dem ersten Gelöbnis im Januar 1968 seien mehr als 7.000 Soldaten und Soldatinnen in die Armee aufgenommen worden.
»Boots on the ground«
Von diesen, so heißt es auf der Website der Armee, seien »seit drei Jahrzehnten (…) rund 1.500 luxemburgische Soldaten« zu Auslandseinsätzen geschickt worden, um »in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Libanon, Afghanistan, Kongo, Tschad, Uganda, Mali, Mosambik und Irak« das luxemburgische »"Boots on the ground"-Engagement« zu gewährleisten. Seit 2017 beteiligt sich die Armee außerdem an der »Kampfgruppe« (Battlegroup) im Rahmen der »enhanced Forward Presence« (eFP) der NATO in Litauen und seit diesem Jahr an der »enforced Vigilance Activity« (eVA) der NATO in Rumänien. 72 von diesen Teilnehmern und Teilnehmerinnen an Auslandseinsätzen, darunter sieben »mit ausländischer Staatsangehörigkeit«, erhielten dafür am Samstag eine Medaille.

