Luxemburg03. März 2020

Tücken des Nulltarifs:

»Good Morning P+R Belval«

Der Nulltarif hat seine Tücken. So gibt es jetzt nur noch Schalter mit Personal am Luxemburger Hauptbahnhof und auf Belval-Universität. Alle anderen, die es in der letzten Februarwoche noch gab, wurden am 1. März dicht gemacht. Auskünfte gibt es folglich nur noch auf den Bahnsteigen, falls dort Personal in CFL-Uniform zu sehen ist. Wenn nicht, dann eben nicht, und das ist nicht gerade erfreulich für Leute, die sich zum erstenmal in die Züge wagen wollen.


Noch jede Menge freier Platz auf Niveau 2 gestern gegen 10 Uhr Vormittag. Auf Niveau 1 sah es ähnlich aus, Niveau 4 war noch leerer.

Für einige Grenzgänger ist es mit dem Nulltarif in Luxemburg sogar teurer geworden. Wer etwa in Longwy oder Perl einsteigt, zahlt jetzt statt wie noch letzte Woche 2 Euro für den grenzüberschreitenden Regio-Tarif 3 Euro beim Einzelfahrschein. Wer weiter weg wohnt bzw. bei Abonnements wurde es aber zum Teil sogar deutlich günstiger. Athus, Volmerange-les-Mines und Audun-le-Tiche gelten als Luxemburger Bahnhöfe, von denen aus folglich der Nulltarif gilt.

Das biligste Parkhaus des Landes

Das P+R Belval in der Route de Belval (also auf der anderen Seite der Bahnlinie wie der Stadtteil Belval-West mit der Universität) wird für den offiziellen Teil noch vom Verkehrsverbund betrieben. Wie das sein wird, wenn aus ihm eine Abteilung im Verkehrsministerium wird, wird sicher mitgeteilt.

Nach den Preiserhöhungen, die in der letzten Sitzung des Escher Gemeinderats fürs Brill-Parking beschlossen wurden, ist das Parkhaus am Belval nun definitiv das billigste landesweit, wobei die Möglichkeit des Monatsabonnements für 85 € bisher schon das günstigste war. Der Stundentarif beträgt 0,60 Euro zwischen 19 und 6 Uhr sowie 1 Euro zwischen 6 und 19 Uhr.

Absolut gratis wird es für jene, die sich für die »Good Morning P+R Belval«-Karte im Schalter der Mobilitätszentrale im Bahnhof Belval-Universität mit einem Ausweis (Identitätskarte oder Paß) vorstellen, einen Einziehungsauftrag und einen Vertrag unterzeichnen. Die zwei Formulare gibt es auch im Internet an der Adresse www.mobiliteit.lu/de/dienstleistungen/pr-belval/.

Es sind dann 24 Stunden nach der Einfahrt gratis unter der Bedingung, daß bei einem Entwerter die »Good Morning P+R Belval«-Karte außerhalb des Viertels Belval vorgehalten wurde. Diese Entwerter gibt es allerdings nur noch auf Bahnhöfen und bei den Fahrradkäfigen mit dem schönen Namen »mBox«, aber nicht mehr in den Bussen und Straßenbahnen, wo sie zumindest abgeschaltet sind, wenn sie noch nicht abgebaut wurden.

Wer also mit Bus oder Fahrrad nach dem Parkhaus weiterwill, muß sich wohl oder übel bei einem Bahnhof außerhalb des Viertels Belval vorbeischauen, bevor er mit dem Auto da rauswill aus dem Parkhaus, damit die Zeit nichts kostet. Denn tut man das nicht, wird die Zeit verrechnet und am Ende des Monats vom Konto eingezogen – drum der Einziehungsauftrag. Wobei alles über 24 Stunden auch verrechnet wird, wobei es verboten ist, länger als einen Monat ohne rauszufahren drein zu stehen.
Sorgen um einen freien Platz zu erhaschen sind völlig überflüssig, selbst wenn demnächst auf Belval-West ein Parkplatz für 100 Autos wegfällt und die alle ins Parkhaus kommen. Denn nur auf Niveau 3 mit dem direkten Übergang zum Bahnhof und zum Einkaufszentrum sind die freien Plätze rar. Auf den Niveaus 1 und 2 ist das hintere Drittel völlig frei wie auch die Chargy-Plätze für Batterie-Vehikel. Und auf Niveau 4 stehen zur Zeit selten mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge.
Von dort ins Escher Zentrum gibt es zum Nulltarif (außer in der 1. Klasse) vier Züge pro Stunde, es sei denn es fällt einer aus »aus betriebstechnischen Gründen« wie gestern mitten am Vormittag.

jmj