Luxemburg03. August 2021

Statec sieht Luxemburg im EU-europäischen Vergleich »sehr gut positioniert«

Beschäftigungszuwachs trotz Pandemie

von Oliver Wagner

Während die Beschäftigung im ersten Coronajahr 2020 in den meisten EU-Staaten zurückgegangen sei, so der Statec am Montag in einer neuen Untersuchung, habe sie in Luxemburg um fast zwei Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) zugelegt. Das Großherzogtum habe sich damit hinter Malta »sehr gut positioniert«, und vor allem besser abgeschnitten als die Nachbarländer: In Belgien habe die Beschäftigung im vergangenen Jahr stagniert, während sie in Deutschland um rund ein Prozent und in Frankreich um etwas mehr als ein Prozent abgenommen habe.

EU-weit sei die Beschäftigung 2020 sogar um durchschnittlich anderthalb Prozent zurückgegangen, schreibt das nationale Statistikamt unter Berufung auf das der EU, am stärksten sei der Rückgang mit über vier Prozent in Spanien sowie in Estland, Lettland, Bulgarien, Ungarn und in Italien gewesen.

Der Statec erklärt das relativ gute Abschneiden Luxemburgs damit, daß hiesiger Arbeitsmarkt »widerstandsfähiger« sei – unter anderem weil es in der Coronakrise relativ vielen Schaffenden möglich war, wochen- oder sogar monatelang von Zuhause aus zu arbeiten. Ein probates Mittel gegen die Coronakrise sei auch die – gleich zu Beginn der Krise massiv ausgeweitete – staatlich subventionierte – und für die Betroffenen mit monatlichen Lohneinbußen von bis zu 20 Prozent einhergehende – Kurzarbeit gewesen, sie sei jedoch nicht ausschlaggebend »für die positive Entwicklung auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt« gewesen.

Auch habe es in Luxemburg und im Rest der EU große Unterschiede von Branche zu Branche gegeben: Während die Beschäftigung im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) um 17 Prozent zugelegt habe, seien der Einzelhandel, der Transport- und der Gastronomiesektor voll von der Krise getroffen worden. Demgegenüber habe sich die für Luxemburg wichtige Finanzbranche als weitgehend krisenfest erwiesen.

Hinzu kam, daß die von der luxemburgischen Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie gemäß des von der Universität Oxford entwickelten »stringency index« geringer ausfielen als in anderen EU-Staaten und vor allem in den drei Nachbarländern. Davon habe »die Wirtschaft« in Luxemburg profitiert.