»Gravierende Missstände« bei SEO?
Für den 16. Dezember 2022 kündigte der LCGB eine Protestkundgebung vor der Zentrale der »Société électrique de l’Our« (SEO) in Stolzemburg an.
In einem Schreiben heißt es, weder die Generaldirektion der SEO, noch der zuständige Energieminister nähmen die Anliegen der Beschäftigten ernst. Die Geschäftsleitung würde den Sozialdialog nicht respektieren. Auf Nachfrage der »Zeitung« beim LCGB wurden aber keine Einzelheiten genannt und stattdessen auf die Protestkundgebung verweisen.
Vor einem Monat hatte die Gewerkschaft einen Brief an Energieminister Claude Turmes geschickt, um auf »gravierende Missstände« aufmerksam zu machen. In seinem Antwortschreiben habe der Minister die Probleme aber auf die leichte Schulter genommen.
Von der »Zeitung« auf die Situation bei SEO angesprochen, distanzierte sich OGBL-Zentralsekretärin Julie Roden von der Protestaktion des LCGB. Sie verwies darauf, dass der OGBL einen konstruktiven Dialog mit der Geschäftsführung suche, und bedauerte, dass der LCGB sich bei SEO nicht erst seit gestern wenig kooperativ gegenüber dem OGBL zeige.
SEO betreibt das Pumpspeicherkraftwerk in Vianden, sieben Laufwasserkraftwerke an der Mosel, davon vier in Frankreich, drei Kraftwerke in Esch-Sauer, Rosport und Ettelbrück zusammen mit Enovos, und ist tätig in der Planung, der Errichtung und dem Betrieb von Windparks.
Im Juli dieses Jahres hatten die Gewerkschaften OGBL und LCGB einen neuen Kollektivvertrag für die 180 Beschäftigten von SEO unterzeichnet. Wichtigste Errungenschaft im neuen Kollektivvertrag ist eine lineare Lohnerhöhung um 0,7 Prozent rückwirkend auf den 1. April 2022 und von einem Prozent zum 1. April 2023.