Motto »vogelfrei«: Die Basler Fasnacht hat begonnen
Mit einem Pfeif- und Trommelkonzert hat am Montagmorgen, Punkt 4 Uhr die Basler Fasnacht begonnen. In der völlig abgedunkelten und stillen Stadt tönte genau zur vollen Stunde der Aufruf »Morgestraich: Vorwärts, marsch!« als Startschuß zu den drei närrischen Tagen. Bis Mittwochfrüh sind rund 20.000 Aktive in der Stadt unterwegs. Sie tragen aufwendige Kostüme, bei Zuschauern ist das Verkleiden hingegen verpönt. Das Fest, das wie immer eine Woche nach Rosenmontag begangen wird, gilt als bedeutendste protestantische Fasnacht der Welt. Erwartet werden in der Schweizer Grenzstadt jedes Jahr rund 200.000 Besucher.
Neben Pfeifern, die Piccoloflöten spielen, tragen oder schieben die Fasnachtsvereine teils meterhohe kunstvoll bemalte Laternen durch die Stadt. Die Motive darauf sind oft scharfzüngige Kommentare zur Lokal- und Weltpolitik. Sie nehmen ähnlich wie die Wagen bei Rosenmontagsumzügen politische und gesellschaftliche Ereignisse aufs Korn. Das Motto der Fasnacht 2024 ist »vogelfrei«. Auch die Schnitzelbänke sind typisch für die Basler Fasnacht. Das sind Spottlieder in Versform, die während der drei Tage in Kneipen vorgetragen werden und die Aktualität humorvoll, satirisch und mit Biß kommentieren.
Das älteste erhaltene Dokument zur Basler Fasnacht stammt aus dem Jahr 1376. Die Ursprünge sind laut der Stadt jedoch viel älter und gehen auf Ahnenkult, Fruchtbarkeitsrituale und das Austreiben des Winters zurück.