Züge füllen sich wieder
CFL-Bilanz für 2021: 16,6 Millionen Passagiere befördert. Rekordergebnis beim Frachtverkehr. Hochwasser drückte auf Pünktlichkeit
Im zweiten Pandemiejahr 2021, das die EU zum »Europäischen Jahr der Schiene« deklariert hatte und in dem die CFL den 75. Jahrestag ihr Gründung feierten, wurden wieder 16,6 Millionen Zugpassagiere umweltfreundlich und sicher über das CFL-Netz transportiert.
Zwar konnte das 14,5-prozentige Plus gegenüber dem Vorjahr den coronabedingten Einbruch von 25 Millionen auf 14,5 Millionen Passagiere noch nicht wettmachen, bis zum Ende dieses Jahres werde aber mit einer vollständigen Erholung gerechnet, hieß es am Montag auf der Bilanzpressekonferenz mit Verwaltungsratspräsident Jeannot Waringo und Generaldirektor Marc Wengler. Von Anfang Januar bis Ende März 2022 seien die Passagierzahlen weiter um ca. 20 Prozent gestiegen, das Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Transport werde die Zahlen weiter steigen lassen.
Hinsichtlich der Pünktlichkeit der Passagierzüge wurde zwar das Rekordergebnis von 94,5 Prozent im ersten Pandemiejahr 2020 verfehlt, mit einer Quote von 92,1 Prozent seien aber die Planvorgaben übererfüllt worden, erklärte Wengler. Außerdem hätten die Hochwasser im Juli 2021 die Pünktlichkeitsquote um mindestens einen halben Prozentpunkt gedrückt. Ein Zug gilt laut CFL-Definition noch als pünktlich, solange er an seinem Zielbahnhof weniger als sechs Minuten Verspätung hat.
Trotz eines Rekordresultats von 20,9 Millionen Euro (mit 4,6 Millionen Euro waren es 2020 weniger als ein Viertel) seien die drei Eigentümer – der luxemburgische Staat zu 94 Prozent, der belgische Staat zu vier und der französische zu zwei Prozent – auf der Generalversammlung am Montagmorgen damit einverstanden gewesen, daß für das Geschäftsjahr 2021 keine Dividende gezahlt wird. Der Umsatz der CFL-Gruppe habe im vergangenen Jahr zum ersten Mal die Milliardengrenze überschritten, hieß es weiter. Das sei vor allem dem Frachtgeschäft zu verdanken. Hier stünden unter dem Strich sechs Millionen Euro – nach 800.000 Euro im Vorjahr. CFL-Cargo erhöhte die Transportleistung um 297 Millionen auf nun 2.630 Millionen Tonnenkilometer. Zwei neue Frachtverbindungen ab Bettemburg kamen hinzu: Zur Hafenstadt Rostock an der deutschen Ostsee und zum polnischen Poznań.
Zusätzlich zu den staatlichen Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur aus dem Fonds du Rail in Höhe von 246,5 Millionen Euro hätten die CFL weitere 78,5 Millionen Euro investiert – beispielsweise in das automatische Fahrgastinformationssystem AURIS, mit dem mittlerweile alle 68 Haltestellen im Land ausgestattet sind. Anders als der Name vermuten läßt, umfaßt AURIS nicht nur Lautsprecher für Durchsagen, sondern auch Informationsmonitore.
Das Streckennetz wurde im vergangenen Jahr um zwei auf nun 630 Kilometer ausgebaut, die Zahl der Verbindungen um eine auf 109 reduziert. Nach netto 153 Neueinstellungen beschäftigte die CFL-Gruppe Ende 2021 fast 5.000 Schaffende, davon gehörten gut 3.650 zur Muttergesellschaft, knapp 1.200 zu CFL-Cargo und 122 zu anderen Filialen.
Das Carsharing-Angebot der CFL (»Flex«) hatte Ende 2021 bereits 7.222 Kunden, die zusammen rund 1,1 Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Die mittlerweile 81 CFL-Busse, die alle mit Kameras ausgestattet sind, beförderten zusammen 2,7 Millionen Fahrgäste. Auf Bahnhöfen und an Haltestellen befinden sich nun 880 Überwachungskameras.