Kaleidoskop19. August 2022

Japanische Modedesignerin Hanae Mori gestorben

von dpa/ZLV

Die japanische Modepionierin Hanae Mori ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Die wegen ihrer charakteristischen Schmetterlingsmotive Madame Butterfly genannte Designerin starb bereits am 11. August in ihrem Haus in Tokio an Altersschwäche, gab ihr Büro nach Angaben japanischer Medien vom Donnerstag bekannt.

Mori wurde 1977 als erste Japanerin in den elitären Pariser Kreis der Haute-Couture-Designer aufgenommen. Zu den Kunden ihrer handgefertigten Kreationen zählten die die Schauspielerin Grace Kelly sowie unzählige Mitglieder der japanischen High Society.

So entwarf Mori auch ein weißes Kleid für die frühere Kaisergattin Masako, das diese 1993 während einer Hochzeitsparade trug. In den 50er Jahren kreierte sie zudem Kostüme für Hunderte japanische Filme. In der noch immer von Männern dominierten Gesellschaft Japans zählte sie zu den bis heute wenigen Frauen, die ein internationales Unternehmen führten.

Sie wurde 1926 in der westlichen Präfektur Shimane geboren, zog mit ihrer Familie nach Tokio und machte ihren Abschluß an der Tokyo Woman’s Christian University. Nachdem sie mit 25 Jahren ihr erstes Atelier im Tokioter Stadtteil Shinjuku eröffnet hatte, erregte sie 1965 mit ihrer ersten Modenschau im Ausland unter dem Thema »East Meets West« in New York für Aufsehen, bei der sie Kimono-Designs für ihre Kleiderkollektion verarbeitete.

Japanische Modegrößen wie der erst vor wenigen Tagen verstorbene Issey Miyake folgten ihrem Weg. 2004 schloß sie ihr Pariser Atelier nach ihrer letzten Couture-Show, doch bleiben die Boutiquen von Hanae Mori in Tokio geöffnet. Auch ihre Düfte werden weltweit weiter verkauft.