Kaleidoskop07. September 2023

»Sacco e Vanzetti«-Regisseur Montaldo gestorben

von dpa/ZLV

Der italienische Regisseur und Filmproduzent Giuliano Montaldo ist am Mittwoch in Rom im Alter von 93 Jahren gestorben. Zu seinen bekanntesten Kinofilmen gehören u.a. »Machine Gun McCain« von 1969 mit John Cassavetes in der Hauptrolle, »Sacco e Vanzetti« (1970), »Giordano Bruno« (1973) und »Gli Occhiali d’Oro« (1987).

Montaldo führte bei mehr als 20 Filmen Regie, war aber auch als Drehbuchautor und Schauspieler tätig. Noch während seiner Studentenzeit wurde Montaldo von Regisseur Carlo Lizzani für die Hauptrolle in dessen Film »Achtung! Banditi!« (1950) verpflichtet. Nach dieser Erfahrung begann Montaldo eine Ausbildung zur Regieassistenz bei Lizzani und Gillo Pontecorvo. Erste eigene kurze Filme entstanden in den Jahren 1958 und 1959.

1960 drehte er dann seinen ersten langen Film »Tiro al piccione«, der 1961 im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig lief. 1965 folgte »Una bella grinta«, für den er auch selbst das Drehbuch schrieb. Der Film gewann bei der Berlinale den Sonderpreis der Jury.

Montaldo setzte seine Karriere mit dem Filmen »Gott mit uns (Dio è con noi)« (1969) fort, einen Film über den Mißbrauch des Militärs und religiöse Macht. Dafür wurde er bei den Filmfestspielen von Cannes für die Goldene Palme nominiert. Außerdem führte er 1982 bei der mit dem Emmy ausgezeichneten TV-Serie »Marco Polo« Regie. Für sein Lebenswerk erhielt er 2007 den italienischen Preis David di Donatello.

Montaldos Film »Sacco e Vanzetti« bereitet die historischen Ereignisse um den Prozeß gegen die aus Italien in die USA eingewanderten anarchistischen Arbeiter Nicola Sacco (dargestellt von Riccardo Cucciolla) und Bartolomeo Vanzetti (dargestellt von Gian Maria Volonté) dramaturgisch auf, der in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in Massachusetts stattgefunden hat. Ennio Morricone steuerte die Musik bei, den Titelsong sang Joan Baez.