Ausland19. April 2024

Bistum Trier entläßt AfD-Politiker aus Kirchengremium

von dpa/ZLV

Das Bistum Trier hat einen AfD-Politiker aus dem Verwaltungsrat einer Kirchengemeinde im saarländischen Neunkirchen entlassen. »Parteien, die rechtsextrem sind oder am Rande dieser Ideologie wuchern, können für uns Christen kein Ort der politischen Betätigung sein«, erklärte Generalvikar Ulrich von Plettenberg am Mittwoch in Trier. Die Mitgliedschaft in einem kirchlichen Gremium sei nicht vereinbar mit einer AfD-repräsentativen Funktion.

Konkret geht es um den saarländischen AfD-Landtagsabgeordneten Christoph Schaufert. Er ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im Saarbrücker Landtag und auch auf kommunaler Ebene für die Partei aktiv. Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat der Pfarrei und Kirchengemeinde stellten nach Angaben des Bistums einen Antrag auf Entlassung. Darin argumentierten sie, daß Schaufert ein hoher Funktionsträger der AfD sei und sich nicht öffentlich von extremistischen Positionen distanziert habe. Dadurch schade er dem Ruf der Gemeinde.

Von Plettenberg erklärte am Mittwoch, wer eine Partei vertrete, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Kultur diffamiere oder ihnen das Recht auf ein faires Asylsystem verweigere, sei im kirchlichen Dienst oder im Ehrenamt nicht mehr tragbar.