Ein kurzer Einblick in die Statistik vom Unfallversicherungsverband
Tödliche Unfälle am Arbeitsplatz
Aus der Antwort auf die parlamentarische Frage, die sich sowohl mit dem Projekt »Vision Zero« des Unfallversicherungsverbands (AAA) als eben auch der Evolution der tödlichen Arbeitsunfälle beschäftigt, gehen interessante Erkenntnisse hervor. Diese verhindern nicht die Feststellung, dass jeder Tote, einer zu viel ist.
In diesem Kontext muss daran erinnert werden, dass das Konzept »Null Unfälle« in Europa seit den 1990er-Jahren im Zusammenhang mit der Entwicklung von politischen Strategien zur Straßensicherheit an Bedeutung gewonnen hat. Das sollte so auch für die Werktätigen am Arbeitsplatz gelten, weshalb bereits 2003 das Ministerium für Arbeit, der Unfallversicherungsverband, die Arbeits- und Bergbauinspektion (ITM), der Verband der Luxemburger Unternehmen (UEL) sowie die Gewerkschaften LCGB und OGBL eine Erklärung unterzeichneten.
Die nationale Charta »Vision Zero« zur Förderung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz wurde im März 2016 unterzeichnet. Sie definiert die nationale Präventionsstrategie. Ende Oktober 2022 wurde anlässlich des 15. Forums zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz die Strategie für den Zeitraum 2023-2030 vorgestellt.
Tendenz bleibt »stabil«
Betrachtet man nun die reinen Zahlen, also jene die zur Verfügung stehen, so ist festzustellen, dass die Anzahl tödlicher Arbeitsunfälle leicht rückläufig ist. So lag der Durchschnittswert zwischen 2015 bis 2018 über 20, seit 2019 ist dieser Wert unter 20 gefallen. Im pandemischen Kontext (2021/22) lag dieser bei 10.
Es muss zudem unterschieden werden zwischen dem tödlichen Arbeitsunfall, dem Ableben auf dem »Arbeitsweg« und einem »natürlichen Tod« am Arbeitsplatz. Hierfür beziehen sich Arbeits- und Gesundheitsministerium auf die Zahlen der »anerkannten« Todesfälle aus dem Jahre 2023. 19 Menschen, so die nackten Zahlen, haben letztes Jahr einen tödlichen Arbeitsunfall erlitten.
Von diesen sind neun Menschen einem »Arbeitsunfall im engeren Sinne« erlegen. In vier Fällen wird von einem natürlichen Ableben gesprochen, in einem Fall ist ein Verkehrsunfall mit Todesfolge während einer Dienstreise die Todesursache und zwei Menschen verstarben im Rahmen von Tests auf einer Rennstrecke. Lediglich zwei Fälle sind im Rahmen ausgeführter Arbeiten zu vermelden, dies einmal im landwirtschaftlichen Bereich und einmal im Bausektor. Ein Todesfall wird im Kontext der »Berufskrankheit« gemeldet. Hier hat ein Mensch die Folgen einer Erkrankung an Asbest nicht überlebt.
Es gibt noch viel zu tun
Um die hier genannten Zahlen besser zu verstehen, ist es notwendig, das gesamte Bild zu erfassen. So variiert die Zahl aller Arbeitsunfälle im Zeitraum 2015-2023 nur wenig. Kleine »Spitzen« gab es im Jahr 2018 (26.837) und 2019 (27.002). Ansonsten blieb die Zahl aller Arbeitsunfälle stabil um 25.500.
Es wird weiterhin viel unternommen, dieser Zahlen Herr zu werden. So ist die ITM wesentlich aktiver und kontrolliert die Sicherheit auf den Baustellen auch unangemeldet. Die ITM, aber auch die Gewerkschaften und die implizierten Ministerien organisieren regelmäßig Sensibilisierungskampagnen. Prävention wird auch in den sogenannten »Hochrisikosektoren« wie eben im Bausektor und in der Landwirtschaft großgeschrieben.