Kaleidoskop19. Dezember 2023

Geomagnetische Stürme nach starken Sonneneruptionen

von dpa/ZLV

Nach starken Eruptionen auf der Sonne haben Fachleute am Wochenende zunächst nur schwache geomagnetische Stürme auf der Erde beobachtet. So registrierte das Weltraumwetterprognosezentrum der USA Stürme der Kategorie G1 (geringfügig), gab die Behörde am Sonntagnachmittag auf ihrer Webseite an. Die Folge dieser häufigen, alle paar Tage vorkommenden Phänomene könnten schwache Stromnetzschwankungen sowie geringe Auswirkungen auf den Betrieb von Satelliten sein. Als geomagnetischer Sturm wird eine Störung der Magnetosphäre der Erde bezeichnet, ihr Magnetfeld wird vorübergehend abgeschwächt.

Bereits am Freitag hatte das Prognosezentrum der USA für das vergangene Wochenende geomagnetische Stürme der Kategorien G1 bis G2 (mäßig) erwartet. Die Skala geht bis 5. G2-Stürme können unter anderem dazu führen, daß bei Raumfahrzeugen die Ausrichtung durch die Bodenkontrolle korrigiert werden muß. Zudem können in höheren Breiten bestimmte Arten des Funkverkehrs beeinträchtigt sein. Auch Schäden an Transformatoren von Stromnetzen sind dort möglich. Polarlichter könnten auch weit südlich der Nordpolregion zu sehen sein.

Die Ursache der vorhergesagten geomagnetischen Stürme sind koronale Massenauswürfe der Sonne am Donnerstag und Freitag. Dabei wird eine Plasmawolke ins Weltall geschleudert, die aus Elektronen, Protonen und aus bestimmten Atomkernen besteht. Am Donnerstag soll sich dem Prognosezentrum der USA zufolge »eine der vermutlich stärksten jemals registrierten Sonneneruptionen« ereignet haben. Das Ereignis habe sich bereits am Donnerstag vergangener Woche auf Teile der Funkkommunikation ausgewirkt.

Seit Ende 2019 nimmt die Sonnenaktivität wieder zu. Ungefähr alle elf Jahre, in einem Sonnenzyklus, gibt es Phasen schwacher und starker Aktivität. Derzeit nähert sich unsere Sonne einem Aktivitätsmaximum.