Situation nach Vulkanausbruch auf Island stabil
Der Vulkanausbruch auf Island hat deutlich an Intensität abgenommen. Am Mittwoch trat die glutrote Lava zunächst nur noch an vereinzelten Stellen an die Erdoberfläche, zeigten Liveaufnahmen des Rundfunksenders RÚV. Zu Beginn der wochenlang erwarteten Eruption hatte die Lava am späten Montagabend zunächst eine Feuerwand gebildet, die aus einem schätzungsweise vier Kilometer langen Erdspalt sprudelte.
Nur noch ein Drittel dieser Spalte sei derzeit aktiv, berichtete RÚV am Morgen. Die Aktivität sei stabil und wenig habe sich in der Nacht zu Mittwoch verändert. Schlechte Sicht aufgrund von Schneefall beeinträchtigte allerdings die Lageeinschätzung.
Ein Vulkanologe sagte, der Ausbruch habe sich verlangsamt und könne schon in den nächsten Tagen – möglicherweise noch vor dem Feiertagswochenende – abklingen. Das isländische Wetteramt sprach am Dienstagabend von drei Schloten, aus denen noch Lava komme. Auch die Zahl der Erdbeben in der Region nahm spürbar ab: Nachdem der Ausbruch in der Nacht nach seinem Beginn von Hunderten Erschütterungen begleitet wurde – darunter zwei von einer Stärke von über 4,0 auf der Richter-Skala – bebte es am Mittwoch nur noch vereinzelt, so Daten des Wetteramtes.
Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt, betonen die Behörden. Plötzlich könnten sich neue Schlote öffnen. Die Polizei in der Region bat Schaulustige außerdem, es sich zweimal zu überlegen, ob sie die anstrengende und insgesamt 18 bis 20 Kilometer lange Wanderung in das Gebiet bei den derzeitigen Wetterbedingungen wirklich auf sich nehmen wollten. Weihnachten stehe vor der Tür und man wolle, daß auch Rettungskräfte während der Feiertage daheim bleiben könnten, schrieb die Behörde auf Facebook.