Tigermücke »Aedes albopictus«: Erstes Auftreten in Luxemburg
Das Gesundheitsministerium teilte mit, daß eine Population der Tigermücke »Aedes albopictus« an zwei Stellen auf dem Gebiet der Gemeinde Roeser nachgewiesen wurde. Dieses erste Auftreten der Tigermücke im Großherzogtum konnte von einem internationalen Experten auf diesem Gebiet bestätigt werden.
Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich um ein begrenztes Phänomen. Die Tigermücke bewegt sich nur wenig und legt in der Regel nicht mehr als hundert Meter um ihren Geburtsort zurück. Der Einsatz von Insektiziden wird derzeit geprüft. Die Ausrottung würde jedoch vor allem durch die Beseitigung potenzieller Lebensräume erfolgen.
In den nächsten Tagen, so heißt es in der Mitteilung weiter, werden die luxemburgischen Behörden mit Unterstützung eines Experten die Situation vor Ort bewerten und einen Präventionsplan sowie ein Überwachungs- und Ausrottungssystem einrichten.
Die Aedes albopictus, allgemein bekannt als Tigermücke, ist ein invasives Insekt, das in den tropischen Wäldern Südostasiens beheimatet ist. Die Tigermücke ist an ihrer schwarzen Silhouette und den weißen Streifen auf dem Hinterleib und den Beinen zu erkennen. Sie ist in der Regel klein und weniger als einen Zentimeter groß.
Die Tigermücke wurde bereits in anderen europäischen Ländern nachgewiesen, aber in Luxemburg zum ersten Mal.
Die Karte der Verbreitung der Aedes albopictus in Europa finden Sie auf der Website des »European Centre of Disease Prevention and Control« (ECDC): https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/aedes-albopictus-current-known-distribution-march-2022.
Welche Risiken birgt die Tigermücke?
Die Tigermücke kann bestimmte tropische Krankheiten übertragen. Um solche Krankheiten übertragen zu können, muß sich die Mücke zunächst selbst infizieren, indem sie das Blut einer kranken Person entnimmt. Die Gesundheitsbehörde hat derzeit keine Hinweise darauf, daß dies der Fall ist. Dennoch ist es ratsam, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und zu versuchen, die Mücke zu eliminieren.
Im Gegensatz zu einheimischen Mücken, die in der Regel nachts und in den Häusern stechen, sticht die Tigermücke eher tagsüber, hauptsächlich morgens und abends, und sie ist lautlos.
Um Mückenstiche zu vermeiden, sind das Tragen von lockerer, langer und bedeckender Kleidung sowie das Auftragen von Mückenschutzmitteln nach wie vor die wirksamsten Präventionsmaßnahmen. Es gibt keinen Grund, die Stiche der Tigermücke anders zu behandeln als die der einheimischen Mücken.
Wie kann man die Ausbreitung von Mücken in der eigenen Wohnung verhindern?
Stechmücken (Tigermücken und andere Mücken) legen ihre Eier an den Rändern kleiner Mengen stehenden Wassers ab, das reich an organischen Stoffen ist und keine natürlichen Feinde hat (Brutstätten oder Eiablageplätze). Besonders beliebt ist Wasser, das sich in Untertöpfen, Blumentöpfen, verstopften Dachrinnen und alten Reifen sammelt. Dank ihrer schnellen Larvenentwicklung (10 bis 20 Tage) können sie auch sehr kurzlebige Lebensräume besiedeln. Um sich vor ihnen zu schützen, ist eine ständige Wachsamkeit erforderlich, bei der stehende Gewässer trockengelegt und alle Gegenstände, die zu Wasserbehältern werden können, entfernt werden müssen.