Aus den Betrieben11. November 2022

Die East-West United Bank entläßt bis zu 44 Beschäftigte

von Ali Ruckert

Zwei Wochen nachdem sie mit der Generaldirektion der East-West United Bank eine Einigung erzielten, kündigten die Gewerkschaften Aleba, OGBL und LCGB diese Woche an, sie hätten am 25. Oktober einen Sozialplan mit der Bank unterzeichnet.

Entlassen werden zwischen 32 und 44 der 80 Beschäftigten der Bank, für die soziale Begleitmaßnahmen und finanzielle Entschädigungen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, ausgehandelt wurden. Die Verhandlungen seien »angespannt« gewesen, die Massenentlassung erfolge, um der Bank »eine nachhaltige Existenz zu sichern und die Beschäftigung so weit wie möglich zu schützen«, heißt es in einer Presseerklärung.

Die East-West United Bank ist seit 1974 am Boulevard Joseph II in Luxemburg ansässig und wurde damals auf Initiative der Staatsbank der Sowjetunion gegründet. Heute gehört sie zu 100 Prozent der an der Börse in London und Moskau notierten Investmentgesellschaft Sistema Financial Corporation, die mehrheitlich im Besitz Familie des Oligarchen Wladimir Jewtuschenkow ist. Jewtuschenko wurde übrigens 2019 auf Vorschlag von Premierminister Bettel von Großherzog Henri mit dem Orden der Eichenkrone (»Ordre de la Couronne de Chêne«) ausgezeichnet.

Bis zum 27. Februar 2022 Februar 2022 waren die früheren Wirtschaftsminister Jeannot Krecké und Etienne Schneider Mitglieder der Verwaltungsräte der East-West United Bank, beziehungsweise der Investmentgesellschaft Sistema.

Dem Verwaltungsrat von East-West United Bank gehört bis heute immer noch der Finanzberater David Hagen an, ehemaliger Direktor für die Aufsicht über Informationssysteme der Luxemburger Finanzüberwachungskommission CSF.

Im Jahr 2021 vermochte die East-West United Bank ihre Bilanzsumme auf 724 Millionen Euro zu steigern, gegenüber 677 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Bank beendete das Jahr 2021 mit einem Verlust in Höhe von 1,3 Millionen Euro. 2020 hatte sie eine negative Bilanz von 4 Millionen Euro bekanntgegeben, für 2019 einen Nettoprofit von 4,4 Millionen Euro.

Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland hatten zur Folge, dass die East-West United Bank, die vornehmlich Vermögensverwaltungs- und Transaktionsdienstleistungen für reiche russischsprachige Kunden abwickelte, aber keinen direkten Sanktionen ausgesetzt war, gezwungen war, ihre Geschäftstätigkeit einzuschränken. Eine der Folgen ist die Entlassung von bis zu 44 Beschäftigten.