Kaleidoskop08. Oktober 2021

Schweres Erdbeben im Südwesten Pakistans

von dpa/ZLV

Bei einem Erdbeben im Südwesten Pakistans sind nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen und rund 300 weitere verletzt worden. In dem am stärksten betroffenen Bezirk Harnai seien Hunderte Häuser zerstört und Menschen unter Gebäudetrümmern eingeschlossen worden, sagte der lokale Verwaltungschef Suhail Anwar. »Wir befürchten, daß die Zahl der Todesopfer steigen könnte, sobald unsere Teams abgelegene Gebiete erreichen.«

Das Beben hatte die Provinz Baluchistan an der Grenze zum Iran in den frühen Morgenstunden des Donnerstags erschüttert, teilte das örtliche Innenministerium mit. Es erreichte demnach eine Stärke von 5,9 auf der Richter-Skala und überraschte viele Menschen im Schlaf. Das Epizentrum lag etwa hundert Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Quetta, teilte das Meteorologische Amt des Landes mit.

Nach Angaben der Nationalen Katastrophenschutzbehörde NDMA wurden viele Menschen unter den Trümmern eingestürzter Gebäude verschüttet. Das genaue Ausmaß der Schäden und die exakte Opferzahl seien noch unklar, sagte ein Behördensprecher. Zivile Rettungskräfte und das Militär seien in den Bezirk Harnai entsandt worden. Erschwert wurden die Rettungs- und Bergungsarbeiten durch Stromausfälle in weiten Teilen Baluchistans.

Auf Internetvideos sind Menschen zu sehen, die in Panik aus ihren Häusern rennen und schreien. Es gab Berichte, denen zufolge die Erschütterungen auch in der südlichen Hafenstadt Karachi und in der Hauptstadt Islamabad zu spüren waren. Das Erdbeben habe zudem an zwei Stellen der Hauptstraße zwischen Quetta und Harnai Erdrutsche ausgelöst, teilte der Katastrophenschutz mit.

Pakistan liegt in einem Gebiet, in dem die indische und die eurasische Erdplatte aufeinanderstoßen. Erdbeben ereignen sich deshalb häufig in dem Land.