Kaleidoskop25. Mai 2022

Schauspieler Horst Sachtleben gestorben

von dpa/ZLV

Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat Horst Sachtleben viele Fernseh- und Theaterproduktionen mit seinem Schauspiel mitgeprägt. Der gebürtige Berliner war in allen Genres zuhause – Familienserie, Drama, Romanze, oder Krimi. Am bekanntesten dürfte die Figur des Bischof Rossbauer sein, die Sachtleben in der ARD-Reihe »Um Himmels Willen« über 18 Jahre hinweg spielte. Jetzt ist er mit 91 Jahren gestorben.

In Westberlin hatte Sachtleben nach dem Abitur Theaterwissenschaften studiert und Schauspielunterricht genommen. Seine Karriere begann er in den 50er Jahren am Hebbel-Theater im Stadtteil Kreuzberg. Später wechselte er ans Schauspielhaus Zürich. Mehr als drei Jahrzehnte gehörte er dem Bayerischen Staatsschauspiel in München an, wo er auch als Regisseur tätig war.

Regelmäßig war Sachtleben in TV-Serien zu sehen (»Derrick«, »Tatort«, »Forsthaus Falkenau«). 1996 spielte er in Caroline Links international erfolgreichen Kinofilm »Jenseits der Stille«. Für den Bayerischen Rundfunk wirkte er lange Zeit als Hörspielregisseur. Als Synchronsprecher war Sachtleben ebenfalls gefragt. Er war die deutsche Stimme von Peter Falk als »Columbo« und diejenige von Harvey Keitel, Peter Fonda und Woody Allen.

Sachtleben spielte bis ins hohe Alter. Noch 2015 war er in dem Fernsehfilm »Über den Tag hinaus« als todkranker Arzt zu sehen, der eine Taxitour zu wichtigen Stationen seines Lebens unternimmt, um Abschied zu nehmen. Sachtleben war seit 47 Jahren mit der Schweizer Schauspielerin und Regisseurin Pia Hänggi verheiratet.