Greenpeace Frankreich:
Atomabfälle landen in Sibirien
In einer Mitteilung vom Dienstag erklärte Greenpeace, Aktivisten aus ihren Reihen hätten vor dem Eingang des Atomkonzerns Orano, welcher vor den Toren der französischen Hauptstadt residiert, symbolisch fünfzehn Metallfässer mit einem radioaktiven Zeichen aufgestellt, um gegen die Lagerung französischer Atomabfälle an einem unsicheren Standort im sibirischen Sewersk zu protestieren. Zuvor habe eine neue Untersuchung von Greenpeace Frankreich ergeben, daß der Export von nuklearen Abfällen nach Russland nach einer elfjährigen Unterbrechung wieder aufgenommen wurde.
Satellitenbilder aus Sewersk zeigten Greenpeace zufolge Tausende von Fässern, die unter freiem Himmel gelagert würden und den Naturgewalten ausgesetzt seien. Die Ausfuhr radioaktiver Abfälle aus der EU in ein Drittland wäre jedoch eigentlich an strenge Bedingungen geknüpft, unter anderem an die Sicherheit und die ordnungsgemäße Verwaltung der Bestimmungsanlage.
Diese Enthüllungen über die Wiederaufnahme der französischen Atommüllexporte nach Rußland kamen kurz, nachdem zehn EU-Länder, darunter Frankreich, in mehreren europäischen Zeitungen einen Meinungsbeitrag veröffentlicht haben, in dem sie die Aufnahme der Atomenergie in die EU-Leitlinien für grüne Investitionen, die »EU-Taxonomie«, gefordert hatten.
»Die Enthüllungen der Untersuchung beweisen einmal mehr, daß es keine ökologisch nachhaltige Lösung für das ständig wachsende Problem der radioaktiven Abfälle gibt. Der Atomenergie im Rahmen der EU-Taxonomie ein grünes Label zu vergeben, wird das Abfallproblem nur verschärfen und Investitionen von echten Lösungen wie Energieeinsparungen, Lagerung und erneuerbaren Energien ablenken«, erklärte Roger Spautz von Greenpeace Luxemburg dazu.
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