Generäle der NVA für Frieden mit Rußland
Ehemalige Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR melden sich zu Wort
Mehrfach haben sich ehemalige Generäle der Bundeswehr wie Harald Kujat und Erich Vad in den vergangenen Wochen mit Blick auf den deutschen Waffengang in der Ukraine mit Realismus zu Wort gemeldet. Sie glauben nicht mehr an den NATO-Sieg über Rußland, warnen vor einer »Rutschbahn« in den dritten Weltkrieg und mahnen zu Verhandlungen.
Die ehemaligen Generäle der Nationalen Volksarmee der DDR, die sich nun zu Wort gemeldet haben, kommen hingegen mit klarem Bekenntnis: Frieden mit Rußland!
Generalleutnant a. D. Manfred Grätz und Generalmajor a. D. Sebald Daum rufen in Offenen Briefen zum Protest gegen die Kriegspolitik der Bundesregierung auf. Sie kritisieren darin die Entscheidung, Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern. Deutschland trete dadurch in eine neue Phase der Kriegsbeteiligung gegen Rußland ein und verwirkliche die Aussage von Außenministerin Annalena Baerbock, im Krieg mit Rußland zu sein.
Mit dieser Entscheidung verlängere Deutschland nicht nur das Sterben in der Ukraine, so Sebald Daum. Rußland werde immer mehr zum Feind des deutschen Volkes aufgebaut und all das, was einmal wichtig war in den freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland, insbesondere im Osten sowie in der BRD insgesamt, werde zerstört. Daum erinnert an den Sieg der Roten Armee über den Hitler-Faschismus und die 27 Millionen Toten, mit denen die Völker der Sowjetunion diesen bezahlen mußten. »Hat man das alles vergessen, ist das jetzt der Dank für all das, was die Sowjetunion und Rußland für Deutschland getan haben, oder sind wir schon wieder so weit, ein drittes Mal gegen Rußland in den Krieg zu ziehen?«, fragt Sebald Daum.
Manfred Grätz erinnert an 38 Dienstjahre, die er für den Erhalt des Friedens in der Nationalen Volksarmee absolviert hat, davon sechs Jahre Studium in der Sowjetunion. »Ich bekenne mich freimütig, ich liebe dieses Land, wohl wissend, daß das heutige Rußland nicht mehr mit der Sowjetunion vergleichbar ist«, schreibt Grätz. »Aber die Menschen, deren Väter und Großväter für ihr Vaterland gegen den deutschen Faschismus gekämpft und auch uns befreit haben, sind geblieben. Warmherzige, liebenswerte Menschen, Freunde!« Wut komme auf, wenn Frau Baerbock, immerhin Außenministerin und höchste Diplomatin, völlig ahnungslos und bar jeglichen diplomatischen Geschicks oder gar Anstands vom Leder ziehe, »Wir werden Rußland ruinieren«.
An ehemalige Angehörige der NVA, an Genossen und Freunde gerichtet, schreibt der 88-jährige Manfred Grätz: »Erhebt Eure Stimme, versteckt Euch nicht. Geht mit auf die Straße, sofern Ihr noch rüstig und mobil seid. Redet mit den Leuten, trotz unterschiedlicher Interessen, die dort vertreten sind. Krieg will von den Demonstranten keiner. All das sagt mir mein Gewissen. Bitte, prüft auch das Eure.«
Aufrüttelnd sind die Briefe von Sebald Daum und Manfred Grätz wie auch die Interviews, die die beiden dem Sender »RT Deutsch« gegeben haben. Die ehemaligen Generäle der NVA können die Lage nicht nur militärisch beurteilen, sondern sprechen als Soldaten eines Friedensstaates, als Humanisten, gegen den Wahnsinn, den der »Wertewesten« angezettelt hat.