Elf Millionen Kinder im Jemen brauchen Hilfe
Im Jemen benötigen laut UNICEF elf Millionen Kinder humanitäre Hilfe. Ohne sofortiges Gegensteuern steige das Risiko von Mangelernährung noch weiter, warnt das Kinderhilfswerk der UNO. Etwa 2,2 Millionen jemenitische Mädchen und Jungen litten bereits an akuter Mangelernährung. Mehr als 540.000 davon seien so schwer mangelernährt, daß ihr Leben ohne Behandlung in unmittelbarer Gefahr sei. Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis auf Seite der Regierung gegen Rebellen.
Die humanitäre Krise in dem arabischen Land lasse sich auf ein verheerendes Zusammenspiel von Faktoren zurückführen: Acht Jahre Bürgerkrieg hätten zum Zusammenbruch der Wirtschaft und dadurch auch der Grundversorgung der Bevölkerung geführt, so UNICEF. Demnach wurden im Jemen zwischen 2015 und 2022 mehr als 11.000 Kinder getötet oder schwer verletzt. In ihrer Not träfen die Familien für ihre Kinder oft »schädliche Entscheidungen« wie Kinderheirat, Kinderarbeit oder Rekrutierung zum Kriegsdienst.
UNICEF benötigt nach eigenen Angaben 484 Millionen US-Dollar (445 Millionen Euro), um seine humanitäre Hilfe für Kinder im Jemen auch in diesem Jahr fortsetzen zu können. Wenn die Finanzierungslücken nicht geschlossen würden, seien wichtige Maßnahmen für die Grundversorgung und das Wohlergehen der Kinder in Gefahr.