Eine in der Schweiz gefundene und mindestens rund 3.000 Jahre alte Pfeilspitze wurde aus Eisen gefertigt, das von einem Meteoriten stammte. So lautet die Schlußfolgerung eines internationalen Forscherteams nach einer detaillierten Analyse dieses überaus seltenen Fundes. Das Material stamme von einem schweren Himmelskörper, der vermutlich vor etwa 3.500 Jahren über dem Baltikum niederging. Das berichtet das Forscherteam um Beda Hofmann vom Naturhistorischen Museum Bern im »Journal of Archaeological Science«.

Im neunten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebten die Bewohner Mitteleuropas noch in der Bronzezeit. Die Verhüttung von Eisen war zu dieser Zeit zwar grundsätzlich schon bekannt, aber vor den Jahren um 800 v.u.Z. nur im Vorderen Orient verbreitet, nachdem dort dreihundert Jahre zuvor der weitgehende Zusammenbruch der spätbronzezeitlichen Staatenwelt die Einfuhr von Zinn zum Erliegen gebracht hatte. Westlich des Mittelmeers und nördlich der Alpen dagegen hatte man kein Zinnproblem und blieb daher noch lange bei der technisch einfacher zu handhabenden Bronze.

Die Pfeilspitze aus Meteoriteisen wurde im 19. Jahrhundert bei Ausgrabungen einer bronzezeitlichen Siedlung nahe Mörigen am Bielersee gefunden.