Luxemburg27. April 2022

Ab Januar 2023 keine Luxemburger Soldaten mehr im Mali?

Ali Ruckert

Diese Woche informierte Armeeminister Bausch die Mitglieder des gemeinsamen Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der Chamber über den Militäreinsatz Luxemburgs zur Ausbildung malischer Soldaten.

Derzeit bilden 700 Soldaten aus 25 europäischen Ländern, darunter 22 Angehörige der Luxemburger Armee, malische Soldaten, Polizisten und Gendarmen im Rahmen der EU-Ausbildungsmission (EUTM) aus. Die EUTM organisiert aber auch die strategische und taktische Beratung der malischen Streitkräfte auf allen Ebenen sowie deren Beratung und Ausbildung im Hauptquartier der gemeinsamen G5-Sahel-Truppe, die auf regionaler Ebene gegen Terrorismus, illegalen Handel und Menschenhandel aktiv ist.

Nachdem die malische Armeeführung es satt hatte, sich von der früheren Kolonialmacht Frankreich politisch und militärisch herumkommandieren zu lassen und diese ihr Engagement eingeschränkt hatte, hatte auch die EU die Ausbildungs- und Trainingsaktivitäten für die malischen Streitkräfte »aufgrund der Verschlechterung der politischen und sicherheitspolitischen Lage« ausgesetzt.

Die Ausbildung der Polizei- und Gendarmeriekräfte sowie alle Beratungsaktivitäten, an denen auch die luxemburgischen Soldaten beteiligt sind, wurden hingegen aufrechterhalten.

Gegenwärtig sieht es allerdings danach aus, als könnte der EUTM-Einsatz, der von der malischen Bevölkerung keineswegs gewünscht wird, demnächst seinem Ende zugehen und in andere Länder der Sahel-Zone verlegt werden. Das trifft auch für die Luxemburger Soldaten zu, die Mali bis zum Jahresende verlassen könnten.

Die Kommunistische Partei Luxemburgs tritt ohnehin dafür ein, dass alle Auslandseinsätze Luxemburger Soldaten sofort beendet werden.