Ausland

Erdogan-Clan macht Geschäfte mit IS-Terroristen

Bilal Erdogan, Sohn des türkischen Präsidenten


Die wichtigste Finanzierungsquelle der Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS) ist der illegale Ölhandel. Laut türkischen und syrischen Medienberichten wird der Ölexport aus dem von IS-Leuten okkupierten Territorium von niemandem anderen als Bilal Erdogan, dem Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, kontrolliert, schreibt die russische Tageszeitung »Rossijskaja Gasjeta« .

Bilal Erdogan soll gleich mehrere Schiffahrtsunternehmen besitzen und unlängst einen Vertrag für den Transport des IS-Öls nach Asien abgeschlossen haben. Seine Unternehmen sollen in den Häfen von Beirut und Ceyhan besondere Anlegestellen haben, wohin das geschmuggelte Öl gebracht wird.
Der Generalsekretär der oppositionellen Republikanischen Volkspartei der Türkei, Gürsel Tekin, sagte in einem Interview für türkische Medien, daß Präsident Erdogan am Vorgehen seines Sohnes keinen Verstoß gegen das Gesetz sehe. Er betreibe einfach Geschäfte mit japanischen Unternehmen. »Faktisch aber steckt Bilal bis über beide Ohren in terroristischen Aktivitäten. Doch solange sein Vater an der Macht ist, braucht Bilal keine Angst vor gerichtlicher Verfolgung zu haben« , so der Politiker. Er ergänzte laut »Rossijskaja Gasjeta« , daß Bilal Erdogans Schiffahrtsfirma BMZ Ltd., die mit Öl des »Islamischen Staates« handelt, ein Familienunternehmen sei, wobei Anteile daran auch weitere Verwandte des Präsidenten besitzen würden.
Zudem soll Erdogans Tochter Sümeyye Erdogan ein geheimes Krankenhaus nahe der Grenze zu Syrien leiten, wohin jeden Tag Dutzende IS-Kämpfer gebracht würden. Darüber berichtete eine Krankenschwester, die angibt, in dem Krankenhaus gearbeitet zu haben.

Der syrische Politologe Ali Salim Assad ist überzeugt, daß sich die Terroristen oft in der Türkei vor der syrischen Armee und den russischen Luftangriffen verstecken, wobei sie von den türkischen Grenztruppen nicht am Grenzübertritt gehindert würden. Der russische Politologe Wladimir Jewssejew erklärte, im Interesse des Gewinns aus dem Ölhandel und des Kampfes gegen die Kurden daß Ankara mit dem IS zusammenwirke. Allerdings ist die Türkei offiziell Mitglied der von den USA angeführten »Internationalen Koalition gegen den IS« .

Zuvor hatten auch Quellen in den russischen Geheimdiensten mitgeteilt, daß es Beweise für den Aufenthalt von IS-Kämpfern in der Türkei gebe, wo sie »sich erholen und medizinische Hilfe bekommen« . Vor einigen Tagen wurden im Internet Aussagen einer Krankenschwester veröffentlicht, die meinte, Opfer der IS-Terroristen zu behandeln, später jedoch erfuhr, daß ihre Patienten in Wahrheit Dschihadisten waren.

 »Die Türkei profitiert vom blutigen Geschäft der Extremisten, die Ölfelder und historische Artefakte erbeuten und über die Türkei verkaufen« , zitierte RIA Nowosti den Leiter des Zentrums für arabische Forschungen beim Russischen Institut für Orientalistik, Boris Dolgow. Nach dessen Aussage hatten die russischen Kampfjets, die am Syrien-Einsatz beteiligt sind, Luftschläge gegen Tankwagen mit gestohlenem Öl geflogen. Dolgow sagte, er habe in Syrien ein Foto von Erdogan jr. Mit zwei IS-Führern gesehen. Im Internet soll es Fotos geben, auf denen einer der beiden mit abgehackten Menschenköpfen abgebildet ist.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte zu den Versuchen von Vertretern des USA-Außenministeriums, den Abschuß des russischen Kampfjets durch die türkische Armee zu rechtfertigen : »Das USA-Außenministerium schließt nicht aus, daß die syrischen Turkmenen, die auf die abgesprungenen Piloten schossen, sich selbst verteidigten« sagte der Sprecher des State Department, Mark Toner, in einem Pressegespräch. Und auf die Frage, ob Schüsse auf die unbewaffneten Piloten als Selbstverteidigung betrachtet werden dürfen, antwortete er, daß es »keine klare Vorstellung davon« gebe, »was dort wirklich passierte« . »Merken Sie sich diese Worte« , sagte Maria Sacharowa. »Ich werde sie nie vergessen. Versprochen.« 

Im Jahr 2012 hatte Recep Tayyip Erdogan, damals Ministerpräsident der Türkei, gesagt, Luftgrenzen werden in der ganzen Welt verletzt, so daß man das zurückhaltend bewerten sollte. Das war sein Kommentar zum Abschuß eines türkischen Kampfjets F-4 über Syrien. Gleichzeitig führte er an, daß der türkische Luftraum allein im ersten Halbjahr 114 Mal verletzt worden sei, darunter fünf Mal von Syrien. Ankara würde sich nicht provozieren lassen, behauptete Erdogan in diesem Zusammenhang. (RN/ZLV)