Luxemburg17. Juli 2025

Drohnen made in Luxembourg für die ukrainische Armee

Die Mörder sind unter uns

von Ali Ruckert

Beim diesjährigen Ostermarsch am 19. April hatte es einen Eklat gegeben, als Mitglieder und Sympathisanten der KPL, die zahlreich zugegen waren, einen ukrainischen Redner ausbuhten, weshalb ihnen mit der Polizei gedroht und ihrem Präsidenten Schläge angedroht wurden, sollte er seinen Protest über Megafon nicht sofort einstellen.

Bei dem Ukrainer, der das Wort an die Friedensfreunde richtete, handelte es sich um den Rüstungsmanager Nicolas Zharov, der auch der Organisation ukrainischer Flüchtlinge in Luxemburg »Lukraine« vorsteht und ein Vertreter der ukrainisch-luxemburgischen Industrie- und Handelskammer ist.

Auf der Internetseite des Unternehmens LUXUAV, das Drohnen herstellt, hatte besagter Herr sich damit gebrüstet, als CEO von LUXUAV leite er »ein innovatives Unternehmen, das Drohnen herstellt und sich dem Ziel verschrieben hat, die europäischen Verteidigungskapazitäten mit modernen Lösungen für die Kriegsführung zu stärken und dabei die besten Erfahrungen der Ukraine zu nutzen.«

Die Informationen über den militaristischen Bock, den die Organisatoren des Ostermarsches zum Friedensgärtner gemacht hatten, welche in der »Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek« veröffentlicht wurden, wurden allerdings weder von dem erzkatholischen »Wort« und dem gewerkschaftseigenen »Tageblatt«, noch vom marktführenden Radio- und TV-Konzern aufgegriffen. Die Organisatoren, die den Kommunisten nicht erlaubt hatten, das Wort während der Abschlusskundgebung des Ostermarsches zu ergreifen, äußerten sich nicht öffentlich zu ihrem krassen Fehltritt.

Inzwischen hat die CSV/DP-Regierung bekanntlich beschlossen, in noch größerem Maße aufzurüsten als bisher und mit viel öffentlichem Geld für die Produktion von Militärgütern eine Militarisierung von Teilen der Wirtschaft voranzutreiben.

Und siehe da, am Dienstag dieser Woche erschien im »Journal« von RTL-Tele-Lëtzebuerg eine Reportage über das Unternehmen LUXUAV, das als positives Beispiel dafür genannt wurde, dass Gelder, die zur »Verteidigung« ausgegeben werden, in die hiesige Wirtschaft zurückfließen.

In Wort und Bild wurde erläutert, dass LUXUAV auf Nummer 2a, Rue Nicolas Bové, L-1253 Luxembourg 3,2 Kilo schwere Drohnen herstellt, die bis zu einer Höhe von 3.000 Meter fliegen und eine Geschwindigkeit von 120 Km/h haben.

Weil es in Luxemburg gegenwärtig ein Gesetz gibt, das die Produktion von Waffen verbietet, welches die CSV/DP aber abändern will, um Waffenproduktionen zu ermöglichen, werden die Drohnen lediglich mit Kameras ausgerüstet, bevor sie an die ukrainische Armee geliefert werden.

Aber sie können natürlich, wie Manager Zharov stolz verkündete, auch »für eine andere Art Arbeit« umgerüstet werden.

Im Klartext heißt das, dass die ukrainische Armee die aus Luxemburg gelieferten Drohnen mit Sprengstoff ausrüstet und zu Mordinstrumenten macht, was oft inmitten von Wohngebieten ukrainischer Städte geschieht, in denen es offiziell keine militärischen Objekte gibt.

Aus dem RTL-Bericht ging nicht hervor, ob die Drohnen aus Luxemburg, die in die Ukraine gehen und zum Töten eingesetzt werden, von der ukrainischen Armee oder aus dem Luxemburger Staatshaushalt bezahlt werden. Armeeministerin Backes sollte in der Lage sein, die interessierten Öffentlichkeit darüber aufzuklären, nicht wahr?