Guardian investiert massiv in Floatglas
In Polen, Ungarn und Großbritannien, aber nicht in Luxemburg
Während der Ofen für die Produktion von Floatglas im Werk Luxguard II des USA-Konzerns Guardian in Düdelingen heruntergefahren wurde, darf das neue Guardian-Werk in Czestochowa in Polen die Zukunft mit Optimismus angehen.
Das Werk, dem eine technologisch auf neuestem Stand befindliche Beschichtungsanlage zugeschaltet ist, hat eine Tageskapazität von 1000 Tonnen Glas.
Ironie der Geschichte: Als der 1. Spatenstich für das zweite Guardian-Werk in Czestochowa am 2. Oktober 2018 erfolgte, beglückwünschte der Luxemburger Botschafter in Polen, Conrad Bruch, die Konzernherren für die bisher größte Unternehmensinvestition, mit der auch 150 Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Guardian investiert massiv in die Zukunft von Floatglas, nur nicht in Luxemburg, denn neben dem neuen Werk in Polen soll während der zweiten Jahreshälfte 2020 auch das neue Werk von Guardian Industries in Orosháza in Ungarn die Produktion aufnehmen, während das Floatglaswerk in Goole in Großbritannien bis 2021 modernisiert werden soll, um eine Tageskapazität von 825 Tonnen zu erreichen.
Derweil müssen in Düdelingen und Niederkerschen die Beschäftigten von Guardian und ihre Familien um ihre Arbeitsplätze und ihr Einkommen fürchten.
Hat die Regierung, eigentlich nichts zu diesem Drama zu sagen? Wäre es nicht an der Zeit, die öffentlichen Investitionsbeihilfen, die Guardian großzügig aus Luxemburger Steuergeldern für den Glasofen in Düdelingen erhielt, zurückzufordern?
A.R.
Investitionen in Polen, aber nicht in Luxemburg: Der Luxemburger Botschafter in Polen, Conrad Bruch, (erster von rechts) während des ersten Spatenstichs für die neue Guardian-Fabrik, am 2. Oktober 2018 in Czestochowa in Pole (Foto: Guardian Glass)