Kaleidoskop01. März 2024

Waldbrände im Amazonas führen zu höchsten Emissionen seit Jahrzehnten

von dpa/ZLV

Aufgrund von Waldbränden im Amazonasgebiet ist der Kohlenstoffausstoß in mehreren südamerikanischen Ländern im Februar so hoch gewesen wie seit mindestens 21 Jahren nicht mehr. In Brasilien, Venezuela und Bolivien wurden die bisher höchsten Emissionswerte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003 gemessen. Das teilte der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der EU am Mittwoch (Ortszeit) mit. Besonders in der Amazonasregion herrsche seit Mitte vergangenen Jahres eine außergewöhnliche Trockenheit, die durch geringe Niederschläge und hohe Temperaturen bedingt sei. Das führe zu mehr Waldbränden in der Region.

Nach Angaben des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung (INPE) wurden im Amazonasgebiet im Februar über 3.200 Brände erfaßt. Dies sei die höchste Zahl für diesen Monat seit Beginn des Datensatzes von 1999. Im Vorjahresmonat habe es etwas mehr als 1.000 Brände gegeben. Die Hochsaison für Waldbrände im Amazonasgebiet liegt normalerweise im September und Oktober.

Die Emissionswerte lagen den Angaben zufolge in Brasilien im Februar 2024 bei geschätzten 4,1 Megatonnen Kohlenstoff. Im Februar 2023 waren es etwa 1,1 Megatonnen. Etwa 2,3 Megatonnen und damit mehr als die Hälfte an Emissionen entfällt dabei auf den nördlichen Bundesstaat Roraima, der größtenteils vom Regenwald bedeckt ist und an Venezuela und Guyana grenzt. Die Brände in Venezuela emittierten in dem gleichen Zeitraum laut CAMS fast 5,2 Megatonnen Kohlenstoff (3,3 im Vorjahresmonat) und in Bolivien 0,3 Megatonnen (0,15 im Vorjahresmonat). Insgesamt wurden in den drei Ländern somit 9,6 Megatonnen Kohlenstoff gegenüber knapp 4,5 Megatonnen im Februar 2023 ausgestoßen.

Der CAMS überwacht Waldbrände und deren Emissionen mithilfe von Satellitenbeobachtungen aktiver Brände. Der Ausstoß von Kohlenstoff wird dabei anhand der Feuerintensität geschätzt.