Kaleidoskop15. Mai 2025

Hitze kann für Schwangere gefährlich werden

von dpa/ZLV

Princeton – Die Klimakrise bedeutet für Schwangere mehr Risiken. Fast überall auf der Welt liege die Zahl der für sie besonders gefährlichen Hitzetage weit höher als sie ohne Erderwärmung wäre, berichtete die gemeinnützige US-amerikanische Organisation Climate Central. »Schon ein einziger Tag mit extremer Hitze kann das Risiko für schwere Schwangerschaftskomplikationen erhöhen«, warnte deren Vizepräsidentin für Wissenschaft, Kristina Dahl.

Als Hitzetage, die für Schwangere ein höheres Risiko darstellen, sind in der Auswertung Tage definiert, an denen die Höchsttemperatur 95 Prozent der historisch lokal gemessenen Temperaturen überstieg. Solche Tage gingen unter anderem mit einem höheren Risiko für Frühgeburten einher, hieß es. Um zu bestimmen, welchen Anteil die menschgemachte Erderwärmung daran hat, berechnete das Team ein theoretisches Szenario ohne Erderwärmung und verglich die tatsächlich beobachtete Zahl der Hitzetage damit.

Daraus ergab sich zum Beispiel für Deutschland, daß sich die Zahl der Hitzetage durch den Klimawandel von durchschnittlich zehn pro Jahr mehr als verdoppelt hat. In rund 90 Prozent der 247 untersuchten Länder und Regionen lag die Zahl der als gefährlich eingestuften Hitzetage im Zeitraum von 2020 bis 2024 mindestens doppelt so hoch wie sie ohne Erderwärmung läge, hieß es. In fast einem Drittel der berücksichtigten Gebiete gibt es demnach klimawandelbedingt einen ganzen Monat an solchen Hitzetagen mehr.

Oft seien Schwangere in Ländern betroffen, in denen es auch an einer ausreichenden Gesundheitsversorgung mangelt – so in der Karibik, in Zentral- und Südamerika sowie in Südostasien und Subsahara-Afrika. Neben Hitze sind Climate Central zufolge auch andere Klimawandelfolgen gefährlich für Schwangere. So könnten zum Beispiel Überschwemmungen und andere Extremwetterereignisse zu einer schlechteren oder eingeschränkten Gesundheitsversorgung führen.