Finanzaufsichtsbehörde CSSF: Hiesige Fondsgesellschaften verwalten mehr als fünf Billionen Euro
5.195.645.000.000 Euro
Die Fondsgesellschaften am hiesigen Finanzplatz haben Ende August ein Gesamtvermögen von 5.195.645.000.000 Euro verwaltet. Innerhalb von zwölf Monaten, so die luxemburgische Finanzaufsichtsbehörde CSSF am Dienstag in einer Presseerklärung, seien jedoch netto 105 Milliarden Euro aus Luxemburg abgezogen worden. Trotzdem stehen die mehr als fünf Billionen Euro in keinem Verhältnis zur Einwohnerzahl oder Wirtschaftskraft des Landes. Das zeigt der Vergleich mit Deutschland, wo die Investmentbranche im Jahr 2022 »nur« eine Summe von 3,8 Billionen Euro verwaltet hat.
Wie die CSSF weiter mitgeteilt hat, gab es am hiesigen Finanzplatz Ende August 3.323 aktive Fonds. Das seien 90 weniger als vor einem Jahr gewesen. Ende Januar 2021 überstieg das in Luxemburg verwaltete Vermögen zum ersten Mal die Marke von fünf Billionen (oder 5.000 Milliarden) Euro. Die Vier-Billionen-Grenze wurde im September 2017, die Drei-Billionen-Grenze im Oktober 2014 überschritten. Weil die Laufzeit der Fonds in der Regel begrenzt ist, muß das von sogenannten institutionellen Anlegern und schwerreichen Privatpersonen investierte »ungeduldige Kapital« in dieser Zeit eine möglichst hohe Rendite erzielen.
Die Zukunftsaussichten für die im globalen Finanzkasino immer dominanter werdenden Fondsgesellschaften sind rosig. Für das laufende Jahr erwartet der deutsche Versicherungskonzern Allianz einen Anstieg des weltweiten Geldvermögens um ungefähr sechs Prozent. Dafür spreche vor allem die Entwicklung an den Aktienmärkten, erklärte der Konzern vergangene Woche in Frankfurt am Main bei der Vorstellung seines jährlichen »Global Wealth Reports«. Im vergangenen Jahr war das globale Vermögen laut Allianz erstmals seit 2008 – dem Jahr der Pleite der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers, die bekanntlich zum Auslöser der weltweiten Finanzkrise wurde – geschrumpft, und zwar um 5,1 Prozent. Den Berechnungen zufolge gehören den reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung mittlerweile rund 85 Prozent des Geldvermögens.
Der wichtigste Grund für die offenbar ungebrochene Attraktivität des »Fondsplatzes Luxemburg« ist weniger die hiesige Mehrsprachigkeit oder der ganzbesondere Service der Vermögensverwalter am hiesigen Finanzplatz, wie das die ABBL und andere Bankster-Vereinigungen nicht müde werden zu behaupten, sondern in erster Linie die Tatsache, daß vor allem die berühmt-berüchtigten »Fonds d'Investissement Spécialisés« (FIS) in Luxemburg weitestgehend von der Steuerpflicht befreit sind.
Die Kommunisten haben ausgerechnet, daß eine fünfprozentige Steuer auf die Einlagen allein dieser Spezialfonds dem Staatssäckel Mehreinnahmen in Höhe von 30 Milliarden Euro bescheren würde. Doch wenn es nach der Regierung aus DP, LSAP und Grünen geht, werden die Krisenlasten weiterhin auf die Lohnabhängigen, die Jugend und die Rentner abgewälzt.
Weiter sind die Kommunisten der Ansicht, daß ein krisenfestes und an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Finanzsystem mit auf Spekulation ausgerichteten Banken nicht möglich ist, und daß die große Mehrheit der Menschen kein globales Finanzkasino braucht. In öffentlichen Sparkassen und Genossenschaftsbanken sehen die Kommunisten den Anfang für einen vergesellschafteten und unter demokratische Kontrolle gestellten Finanzsektor.