Luxemburg21. Februar 2023

Zwei Luxemburger Offiziere versuchen, in ganz Europa Waffen für die Ukraine zu kaufen

Die Händler des Todes der Luxemburger Armee

von Ali Ruckert

Im Jahr 2022 lieferte Luxemburg sechs Drohnen, vier Pick-up-Trucks, 20 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Humvee, 102 Panzerabwehrraketen, 20.000 Schuss Maschinengewehrmunition, 12.500 Panzerabwehrgranaten, 600 Artillerie-Raketen, 22.400 Gasmasken, 5.000 Schutzwesten und 5.000 Gefechtshelme an das Regime in Kiew. Hinzu kamen weitere 470 militärische Ausrüstungsgegenstände, darunter Nachtsichtgeräte und Zielfernrohre.

Insgesamt wurden Ausrüstungen im Wert von 74.4 Millionen Euro geliefert, davon tödliche Waffen in Höhe von 44,5 Millionen Euro. Hinzu kamen 2,55 Millionen Euro »Ukraine-Hilfe«, welche direkt an die NATO flossen.

»New York Times«: Offiziere seit März 2022
als Waffenhändler im Einsatz

Nicht alle Waffen und Munition kam aus Beständen der großherzoglichen Armee, sondern viele wurden zugekauft, was allerdings nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten wurde.

Wie die »New York Times« vergangene Woche, am 17. Februar 2023, berichtete, beauftragte die Luxemburger Armeeführung, in Übereinstimmung mit der Regierung und ihrem olivgrünen Armeeminister, bereits im März 2022 zwei Offiziere damit, Waffen für die Ukraine auf dem »freien Markt« in ganz Europa und den USA zu kaufen.

Die zwei Offiziere, die bereits in anderen NATO-Krie­gen im Einsatz waren und laut »New York Times« »aus Sicherheitsgründen« auf Anonymität bestanden, machten sich sofort daran, die kommerziellen Waffenmärkte nach Waffen und Munition für die Ukraine abzuklappern und zu Verkäufern, die nicht identifiziert werden wollen, Kontakte herzustellen.

Laut »New York Times« sollen die Verhandlungen »oft frustrierend« gewesen sein wegen überhöhter Preise, die gefordert wurden, oder weil andere NATO-Verbündete den Offi­zieren der großherzoglichen Armee die Waffen wegschnappten, bevor das Geschäft abgeschlossen werden konnte. Hinzu kommt, dass es im Armeeministerium nicht genug Leute gibt, die entscheiden könnten, wie das Geld »schnell und ohne das Risiko eines Missbrauchs« ausgegeben werden kann, wie Armeeminister Bausch der »New York Times« erzählt hat.

»Die Regierung suchte verzweifelt nach Möglichkeiten,
das Geld auszugeben«

Immerhin vermochten die Waffenhändler der Luxemburger Armee im vergangenen Frühjahr »ein millionenschweres Geschäft« über 6.000 Raketen abzuschließen. Am Ende wurden mit großer Verzögerung aber nur 600 Raketen geliefert, und »die Regierung suchte verzweifelt nach Möglichkeiten, das Geld auszugeben«, heißt es in der »New York Times«.

Bei einem tschechischen Waffenhersteller wurden 12.500 RPG-7-Panzerab­wehr­­­granaten für reaktive Pan­­zerbüchsen gekauft, und noch in diesem Frühjahr soll der gleiche Waffenhersteller im Auftrag Luxemburgs bedeutende Mengen Munition in NATO-Kalibern und in russischen Kalibern liefern.

Mit dem Beschluss der NATO, der Ukraine noch mehr Waffen zu liefern und den Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland zusätzlich anzufeuern und zu verlängern, statt sich für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen einzusetzen, dürfte den zwei Offizieren der Luxemburger Armee bei der weiteren Durchführung ihrer »Mission« als Händler des Todes, bei der sie sich nicht einmal blutige Hände holen, nichts im Wege stehen.

Denn die KPL und die Friedensfreunde, die richtig erkennen, dass mehr Waffenlieferungen zu mehr Zerstörung und mehr Toten führen und daher abzulehnen sind, weil sie dazu beitragen, den Krieg zu verschärfen und zu verlängern, sind noch nicht stark genug, das zu verhindern