Kultur16. März 2024

Vom 29. März bis zum 9. Juni im Mudam

»Workers in Song« – Billy Bultheel und James Richards

»Workers in Song« ist das Ergebnis einer Zusammen­arbeit zwischen dem bildenden Künstler James Richards und dem Komponisten Billy Bultheel, die sich durch die Erweiterung ihrer jeweiligen Disziplinen begegnen.

Es ist eine immersive visuelle und akustische Installation, in der sie zeitgenössische Musik, archivarisches Filmmaterial und performative Texte miteinander kombinieren. Dabei wird ebenso die Geschichte der okkulten Fotografie und der Spektralmusik lebendig wie auch Alltägliches, etwa Internetkontakte, Fankultur und sogar Franz Schuberts Winterreise, 1827.

Bei jeder neuen Präsentation werden die Kompositionen überarbeitet, Videos hinzugefügt oder ausgetauscht, und immer wieder neue Musiker zum Ensemble eingeladen.

»Workers in Song« wandelt die Ausstellungshalle in ein musikalisches Frankenstein-Ungetüm, das aus der geschlossenen und homogenen Struktur des Kinosaals oder des Kammerkonzerts ausbricht. Lieder und Bilder erwachen flackernd und summend zum Leben, während die Performer vor und hinter dem Publikum agieren und ein riesiges Gewebe aus Coverversionen, Verzerrungen und Hommagen erschaffen.

Sie konfrontieren die Zuschauer mit den paradoxen Empfindungen von Freude und Unbehagen. Ihre Arbeit bezieht sich auf die menschlichen Existenz, auf das Zusammenleben, mögliche Fortpflanzung, Einsamkeit, Sehnsucht und Tod, und wie diese miteinander verwobenen sind.

Billy Bultheel, 1987 in Brüssel geboren, studierte Choreographie an der Justus-Liebig Universität in Gießen und elektronische Musik am Institut für Sonologie in Den Haag. Er bindet seine Musik in groß angelegte performative Installationen ein, indem er mit multiplen Lautsprechersystemen arbeitet und intime akustische Umgebungen schafft. Sein Werk »Athens Songs I-IV« wurde auf der 7. Biennale von Athen, 2021, präsentiert. Billy Bultheel lebt und arbeitet in Brüssel und Berlin.

James Richards, 1983 in Cardiff, Wales, Großbritannien, geboren, studierte Kunst am Chelsea College of Art & Design in London. 2014 wurde Richards für den Turner Prize nominiert für »Rosebud«, ein 13-minütiges Schwarz-Weiß-Video, das Videoclips und Fotografien aus erotischen Büchern in einer Tokioter Bibliothek zeigt, bei denen die Genitalien aus Gründen der Zensur entfernt wurden. Er vertrat Wales auf der 56. Biennale von Venedig (2015).

Im März dieses Jahres erhielt James Richards in Berlin neben Pan Daijing, Daniel Lie, Hanne Lippard den Preis der Nationalgalerie. Die Preisträger produzieren vier neue Arbeiten, die in einer gemeinsamen Ausstellung im Hamburger Bahnhof vom 7. Juni bis zum 5. Januar 2025 gezeigt werden. James Richards lebt und arbeitet in Berlin und London.

»Workers in Song« ist vom 29. März bis zum 9. Juni im Mudam, 3, Park Dräi Eechelen, Kirchberg zu besichtigen und zu erleben. Eintritt: Acht Euro, mittwochs von 18 bis 21 Uhr Eintritt frei. Die Eröffnung findet am Donnerstag, dem 28. März von 18.30 bis 21 Uhr statt.

Im Rahmen von »Workers in Songs« findet am Freitag, dem 5. April um 12.30 Uhr der »Lunchtime« statt. Es wird ein Werk vorgestellt und erläutert, danach folgt ein veganes Mittagessen im Mudam-Café Glow. Der Preis beträgt 20 Euro. Und am Mittwoch, dem 8. Mai können Besucher von 18 bis 18.45 Uhr an einer Führung mit der Kuratorin Joel Valabrega teilnehmen. Sprache: Englisch. Die Teilnahme ist gratis.